Der zweite Link ist gut, die Argumente klar und nachvollziehbar. Die Kritik im esrten kann ich nun allerdings auch wieder nicht nachvollziehen. Möglicherweise gab es einen solchen Stasioffizier nic (wer will das so genau wissen, manch menschliche Größe blühte im Verborgenen), aber bei diesem Film handelt es sich ja auch um einen Spielfilm, nicht um eine Dokumentation. Rick's Café gab es auch nicht, und doch ist Casablanca ein Klassiker der Filmgeschichte. Und die Begründung, schon allein durch die Mentalität der stasioffiziere wäre es gar nicht möglich gewesen, dass einer von ihnen umgeschwenkt sei und sein Opfer geschützt hätte, ist typisches Opferrachedenken. Selbst unter den verblendetsten Nazis gab es Gesinnungswandel, nur wird eben nicht immer jeder einzelne namentlich bekannt. Nicht jeder kann ein Stauffenberg sein. Aber der Gedanke, dass es auch im Stasi-Geflecht Menschen gab, die zur Besinnung gekommen sind, passt wohl nicht ins Weltbild vieler echter (und manch eingebildeter) Stasiopfer.
Diesen Vorwurf, dass es einen Ulrich Mühe im wahren Leben nie gab, würde ich dem Film deshalb auf keinen Fall machen.
Die technischen, organisatorischen und ausstattungsmäßigen Unzulänglichkeiten dagegen stellen von Donnersmarcks jahrelange "intensive Recherche" ziemlich ad absurdum. Bei artour betonte er heute, er hätte Monate in Bibliotheken zugebracht. Nun, lesen bildet, aber die meisten Betroffenen aus der DDR-Zeit leben noch - Opfer wie Täter - er hätte einfach lebende Menschen fragen können (oder zumindest hätte er das mehr tun sollen) ...