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Re: 'Buddenbrooks' mit Armin Müller-Stahl - ARD zeigt Breloers Neuverfilmung 2008
Das hat nichts mit Spitzfindigkeit zu tun, Original ist ein bleibt ein falscher Ausdruck in diesem Zusammenhang. Das Breloer sich nicht bemühen wird, sich an die Buchvorlage zu halten, ist eine Unterstellung (unabhängig davon, ob das gut ist oder nicht), ausgerechnet Breloer!, außerdem geht es hier nicht um einen Wettbewerb um die beste Buddenbrooksverfilmung. Dann hätte man nach Gustav Gründgens als Mephisto keinen Faust mehr inszenieren dürfen. Schade nur, dass man dann auch Boy Gobert nicht erlebt hätte. Oder ergibt sich nur aus der Tatsache, dass man einen Film mehrfach zeigen kann das Verbot, etwas Neues zu machen? Der Umstand, dass, wie Jutta zitiert hat, Breloer diesen Roman immer noch hochaktuell findet (wie wahr) ist doch wahrlich die Legitimation überhaupt. Es geht nicht darum, etwas besser zu machen. Ansonsten gebe es auch für diesen Roman nur eine einzige Interpretationsmöglichkeit. Ich behaupte aber, dass die Buddenbrooks für jeden einzelnen Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen wichtig (bis hin zum Schurz piep egal sein) sein können. Folglich ist es für mich ein Bereicherung und kein entweder oder, wenn eine weitere Sichtweise eröffnet wird. Man muss sich doch für keinen Film entscheiden. Das kein Angehöriger der Mann Familie an dem Werk mitarbeiten kann, ist natürlich. Ich bin mir aber, nach allem was ich von Erika Mann weiß, sicher, dass sie vielleicht mit Feuer und Flamme an einer weiteren Verfilmung mitgewirkt hätte. Es sit doch ein wunderbares Signal, dass das Werk ihres Vaters immer noch lebt, lebendig ist, berührt, interessiert. Was für eine versnobte und engstirnige Einstellung, das Schaffen eines der größten Deutschen derartig zu konservieren. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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