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Re: Welcher Tatort-Kommissar wir ausgemustert?
Bei den heutigen Sehgewohnheiten wage ich aber mal zu behaupten, das ein Tatort Kommissar, wie er zB von Gustl Bayrhammer verkörpert wurde und die dazu gehörigen Fälle, von keinem mehr als spannend empfunden werden würde. Die wirken oft langatmig und schwerfällig, zB wird da minutenlang gezeigt wie Gustl Bayrhammer mit seinem Dackel in der Tasche versteckt in sein Büro geht und eine Brotzeit für sich und den Hund auspackt.Das wäre heute undenkbar das einer für die Handlung unwichtigen Szene so viel Zeit gewidmet wird. Gerade die Gustl Bayrhammer Fälle finde ich heute gar nicht mehr spannend, zB den mit dem entführten Kind, obwohl ich die früher auch ganz toll fand. Das die Kommissare immer mehr an Profil und eigener Geschichte gewinnen, finde ich wiederum gut, man muss auch die völlig veränderten Ermittlungstechniken berücksichtigen, der Bayrhammer oder der Haferkamp hatten eben noch keine Computer oder Handys.Da ging viel mehr Zeit drauf, um zB ein Telefon zu suchen um vor dem Täter zu warnen (zB in Der Feinkosthändler), diese Art der Spannungserzeugung ist doch heute nur noch selten möglich, weil eben die Technik viel weiter fortgeschritten ist als damals. Den Tatort Gelegenheit macht Liebe (mit Manfred Krug) beispielsweise, könnte es in seiner damaligen Form gar nicht mehr geben, weil die Ermittlungstechniken soweit fortgeschritten sind, das es ein Kinderspiel wäre den Handlungvorgang des Mordes zu rekonstruieren.Dieser Tatort lebt aber von Stoevers beharrlichen Befragungen und ist meiner Meinung nach bis zum Schluss spannend, aber eben nicht in die heutige Zeit übertragbar. Schimanski hatte doch auch schon von Beginn an ein sehr markantes Profil (in seiner allerersten Szene schlürft er ein rohes Ei), meiner Meinung nach noch viel überzogener als die Opernarien vom Boerne ... ;-) Ich fands damals schade um Winfried Glatzeder, das ging wirklich gar nicht! In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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