Ich hab das Interview auch gesehen. Mit der Art, wie das Interview geführt wurde war ich auch einverstanden. Was mich ehrlich gesagt erstaunt hat, war wie geschliffen ihre Sprache war und das (fast) ohne Schulbildung!

Allerdings fand ich alles was danach kam entsetzlich. Da werden irgendwelche Psychologen und sonstige "Experten" konsultiert, die dann eine Analyse durchführen, warum sie an dieser Stelle sich über die Augen fährt und an jener mit den Augen nach rechts schaut. Bei einem Heinz Sielmann Film geht das ja in Ordnung, wenn er Verhaltensmuster "dieser possierlichen Tiere" beschreibt aber nicht bei einer derart schockierenden Angelegenheit! Das ist erniedrigend und respektlos einem Menschen gegenüber, dem 8 Jahre seines Lebens auf schäbigste Art und Weise geraubt wurden. Von den Qualen, die sie erlebt haben muß einmal ganz abgesehen.

Aber dem nicht genug: Natascha sagt klipp und klar, daß sie es nicht möchte, wenn Bilder ihrer schäbigen Behausung veröffentlicht werden. Und was macht RTL? Klar: Jetzt erst recht! Und nochmal schön den Bunker aus allen erdenklichen Perspektiven zeigen und dann dem Vater von Natascha die nächste Expertendumpfnase an die Seite gesetzt. Die erklärt ihm dann seine Tochter.nEin Genuß! Wirklich, das ist doch Journalismus vom Feinsten! Geschmackvoll und anspruchsvoll.

Natürlich, von RTL kann man nicht mehr erwarten. Daß die allerdings wirklich jegliches Taktgefühl verloren haben hat mich fast mehr geschockt, als das Interview selbst. Da wird ein Mensch jahrelang versteckt und muß sich vermutlich in Zukunft selbst verstecken, um nicht weiteren journalistischen Glanzleistungen wie dieser ausgestzt zu sein.