Also, dieses Interview war meiner Ansicht nach sehr gut und behutsam geführt. Der Interviewer nahm sehr viel Rücksicht auf Natascha und wagte sich dennoch ziemlich weit vor mit seinen Fragen.

Mir kam es so vor, dass RTL immer dann Großaufnahme von natascha's gesicht zeigte, wenn sie sich vermeintliche Tränen aus den Augen wischte, doch das war nur sensationsheischend und ärgerte mich. Nataschas Augen tränten wegen der Erkältung, unter der sie leidet.

Für mich zeigte sich natascha zwar sehr selbstbewusst, aber zugleich auch stellenweise mit einer Naivität und Unbeschwertheit, wie sie jungen Menschen zu eigen ist, die den Ernst einer Situation noch nicht erkannt haben oder ihn verdrängen (bei Natascha wohl letzteres). Ich erlebte natascha als - trotz ihrer Abschottung und Gefangenschaft - überraschend gut gebildetes junges Mädchen, das sich aus reinem Überlebenstrieb mit einer außergewöhnlichen Situation arrangierte und sich selbst niemals aufgab.

Hut ab vor deinem Mut, Natascha. Ich bin beeindruckt von einem ehrlichen Interview. Gleichzeitig zeigte das Verhalten von natascha (zunehmende emotionale Angespanntheit, Schließen der Augen) für mich aber auch, wie zerrüttet das Seelenleben dieser jungen Frau sein muss.

Aber ich bin kein psychotherapeut, das ist nur mein persönliches gefühl und mein persönlicher Eindruck. Ich wünsche Natascha jedenfalls viel Erfolg auf dem neuen Lebensweg.

Der Lonewolf Pete