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Re: Zum 10. Todestag von Dieter Hildebrandt: tagesschau24 mit Sonderprogramm
Plumpaquatsch schrieb:
------------------------------------------------------- ... > Kabarett lebte von der allgemein akzeptierten > Dualität der politischen Ansichten, "links" gegen > "rechts", CDU gegen SPD, SPD gegen CDU. Nachdem es > das aber nicht mehr gibt und meiner Meinung nach > die ganze Politik in einem sich immer schneller > und wilder drehenden Wirbelsturm aus > Klimakrisenmodus, Abschottung Europas gegen > Fluchtbewegungen, Dekarbonisierung, Antriebsarten > für Autos, Erhaltung des Industriestandortes und > damit auch des Wohlstandes etc. befindet - welche > Position soll da noch Kabarett einnehmen? Und wer > soll da noch zustimmend nicken oder > wohlfeil-feixend lachen? Das trifft bei Dieter Hildebrandt aber höchstens teilweise zu. Ich kann mich erinnern, dass mir gerade beim "Scheibenwischer" irgendwann auffiel, dass es dort viel öfter um kabarettistisch verpackte Aufklärung über schlimme Missstände ging als über Parteischlachten. Siehe auch den von mir oben verlinkten Ausschnitt von 1988. Ich fand das teilweise richtig gut. Viele kennen vielleicht auch noch das "Telefonat" von Lisa Fitz zu Zeiten der Tschernobyl-Katastrophe (Scheibenwischer, 1986), als sie wissen wollte, ob ihr Opa, der gerade geschlagene zwei Stunden im Regen gesessen hätte, im Falle seines Ablebens als Sondermüll beseitigt werden müsse. Auch da ging es nicht um Parteien, jedenfalls nicht explizit. Es gab auch damals noch die bekannten Politiker-Imitationen, aber mein Eindruck war, dass das kein Hauptanliegen der Auftritte mehr war, sondern nur deshalb dabei war, weil es heiter-witzige Kontrapunkte setzte zu den ernsthafteren Inhalten. Und sicherlich auch vom Publikum, ob vorm Fernsehgerät oder im Veranstaltungssaal, erwartet/gefordert wurde. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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