Olaf, Else und Onkel Franz & Co. brachten eine spießbürgerlich-konservative Weltsicht in die Lindenstraße ein, die vom Autorenteam um Geißendörfer zwar stets ins Lächerliche gezogen und teilweise kriminalisiert wurde, aber der Lindenstraße gut tat, weil sie interessante Konstellationen hervorbrachte und für viel Abwechslung sorgte.
Paradoxerweise wirkten die Darsteller der bösen, rechts-revisionistischen Zerrbilder ungemein sympathisch und mussten immer wieder schlimmste Fehltritte begehen, damit der Zuschauer sie nicht zu sehr in sein Herz schloss. Außerdem verdankte ihnen die Lindenstraße das, was ihr heute am meisten fehlt: Eine gehörige Prise Humor und Bodenständigkeit.
Die LS ist heute langweiligstes Mainstream-Formatfernsehen, im Gegensatz zu den anderen 08/15-Formaten unserer Tage ist sie aber zusätzlich noch ausgesprochen handlungsarm und - gegen alle Trends - nach wie vor stark gesellschaftspolitisch aufgeladen.