Selbstverständlich ist das nicht die alleinige Aussage des Films, aber ein elementarer Teil des Films ist doch dieser:
Die Hauptfigur ist unglücklich, weil sie aus Pflichtbewusstsein auf ihre Träume verzichtet hat, und zu guter Letzt auch noch finanziell in arger Bedrängnis ist. Um ihn von seinen Selbstmordgedanken abzuhalten, wird ihm vom Engel gezeigt, dass er eben - aufgrund seines Verzichts - unter seinen Mitmenschen viel Gutes bewirkt hat. Etwas überspitzt formuliert bedeutet das doch nichts anderes wie "es war richtig, dass du selber zurückgesteckt hast, schliesslich haben viele andere davon profitiert".
Grundsätzlich fände ich ja die Aussage des Films sympathischer, wenn George Baily tatsächlich eher herzensguter Mensch gewesen wäre statt lediglich extrem pflichtbewusst, und ich hätte es ebenfalls etwas besser gefunden, wenn die Moral weniger gewesen wäre "siehste, wenn du viele Freunde hast, geben die dir auch Geld wenn du es benötigst", sondern eher dass es wichtig ist, mit seinem Gewissen im reinen zu sein. Auch fand ich es einfach nicht sehr gelungen, dass Bailys Hauptmotiv für seinen Sinneswandel gegen Ende doch eher die Tatsache war, dass er nicht als Namensloser Niemand umherirren wollte. Mag ja sein dass das anders gedacht war, aber dramaturgisch hätte man das Ende eben deutlich besser inszenieren können.
Ich will diesen Punkt ja nicht überdramatisieren, wie gesagt ist das ja nur einer von vielen gewesen die mir diesen Film nicht so besonders zugänglich gemacht haben, aber ich habe da jedenfalls nach den vielen positiven Kritiken deutlich ergreifenderes erwartet.