TravisBickle schrieb:
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> Was soll denn das für ein Journalismus sein, bei
> dem der "Gegner" erst sein Einverständnis vor
> einer Veröffentlichung geben muss?
Ein fairer? Es gibt Regeln, und die müssen in allen Fällen eingehalten werden, sonst redet bald niemand mehr mit Journalisten, aus Angst, mit jedem Versprecher bloßgestellt zu werden.
Komischerweise regt sich jeder über die BILD auf, wenn die aus Zusammenhängen reißt und Leute in Situationen darstellt, in denen sie nicht gefilmt oder zitiert werden wollen. Und am lautesten schreien alle, wenn sich Boulevard-Journalisten unter falscher Identität vorstellen, nur um Personen dazu zu bringen, Informationen preiszugeben oder Material zur Verfügung zu stellen.
Aber wenn's die allgemeine "Pharma-Industrie-ist-Scheiße"-Meinung bedient, ist es plötzlich Satire und völlig in Ordnung.
Es gibt im Journalismus den Begriff "off the records", er bezeichnet Informationen, die gar nicht oder nur ohne Quelle weitergegeben werden dürfen, um einen Informanten zu schützen und künftige Gesprächspartner nicht abzuschrecken. Wer sich daran nicht hält, gehört vom Presserat abgewatscht. Egal, ob er für ein Satiremagazin oder für ein Nachrichtenjournal recherchiert hat. Und wer sich zudem Informationen mit einer falschen Identität oder Herkunft erschleicht, gehört zum Aktensortieren in den Keller ...