Der Inhalt der RTL-Sendung "Unterm Hammer" vom 16. Mai war nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung in weiten Teilen frei erfunden. Das Blatt spricht von "Schummel-Fernsehen" und beruft sich zum Teil auf Aussagen der Familie Fischbach, deren Häuschen von RTL-Hausexpertin Tine Wittler erfolgreich versteigert worden sein soll. In der Realität war der Verkauf allerdings gescheitert.

Nach Auskunft von RTL gegenüber "Bild" soll der Verkäufer vier Wochen nach der Auktion, die 235.000 Euro eingebracht hatte, das Verkaufsangebot zurückgezogen haben. Die Produktionsfirma "Open Sense" ("Bauer sucht Frau", "Die Super Nanny") sah offenbar keinen Grund, zumindest im Abspann der Sendung darauf hinzuweisen. Zudem bestreitet die Familie Fischbach ein plötzliches Desinteresse am Verkauf. "Es gab Niemanden, der das Haus für die im TV genannte Auktionssumme von 235.000 Euro haben wollte", so Besitzerin Beatrix Fischbach. Bei den Bietern soll es sich zumindest zum Teil um Statisten gehandelt haben, darunter auch die im 'Bild' gezeigte angebliche Käuferin des Hauses.

Unwahr soll auch die in der Sendung aufgestellte Behauptung sein, Tine Wittler hätte der Familie eine Ersatzwohnung für eine Miete in Höhe von 450 Euro beschafft. Tatsächlich hätten die Fischbachs in der Ferienwohnung des eigenen Sohnes gewohnt. Auch eine notarielle Beurkundung habe, anders als in der Sendung behauptet, nie stattgefunden.

RTL will die Vorwürfe nun prüfen. Tine Wittler hatte nach Auskunft ihrer Anwälte "keinerlei Kenntnis von irgendwie gearteten 'Schummeleien'". Man habe den Sender gebeten sicherzustellen, "dass in den nächsten Folgen keinerlei Täuschungen enthalten sind."

Die Familie versucht die Sache mit Humor zu nehmen und sucht nun über ihren YouTube-Kanal nach einem (echten) Käufer.

21.05.2010 - Michael Brandes/wunschliste.de
Quelle: bild.de; Bild: RTL/Axel Kirchhof

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