Ich weiß ja nicht, welchen Karl May du gelesen hast, aber Winnetou und Old Shatterhand ballern die bösen Buben schon ziemlich derbe weg. Wie beginnt doch gleich - ich glaube: "Halbblut" war's? Da sitzen die Blutsbrüder harmonisch und in lauer Nacht am Lagerfeuer und schnabulieren ein erlegtes und gebratenes Wild, als Winnetou beim Quatschen ganz unauffällig seine Silberbüchse schnappt und, den Lauif auf den Schenkel gelegt (er war halt ein Naturtalent, das jeden Schützenkönig vor Neid erblassen ließe, der Winnetou), mal eben einem geheinisvollen heimlichen Lauscher im Gebüsch den Kopf wegballert. Wörtlich steht da zwar sowas wie: "Er schoss ihn durch die Stirn", da aber die Silberbüche eine doppelläufige Schrotflinte war, dürfen wir uns bildlich vorstellen, wie unschön der böse Lauscher im Gebüsch nach einer solchen Behandlung wohl ausgesehen haben dürfte. (Und selbst der Bärentöter oder ein Henry-Stutzen hätten ein Loch durch besagte Stirn gefetzt, das der beste Totengräber nicht mehr hätte zuschminken können...)
Ich fand schon, dass in den Karl May Romanen reichlich geballert und gestorben wurde. Das Einzige, was mir bisweilen langweilig vorkam, war die detaillierte Beschreibung der Prärien (oder Wüstenlandschaften)...
Der Lonewolf Pete