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Re: Vor 30 Jahren: "Die Wicherts von nebenan" stellen sich vor.
Danke für die Scans, U56!
Als die "Wicherts" starteten, ging "Ich heirate eine Familie" gerade zu Ende, und die "Drombuschs" waren zwischen der 2. und 3. Staffel (Hans-Peter Korff hatte seinen Serientod also noch vor sich). Diese drei Serien gehören für mich irgendwie zusammen. Es waren die letzten ZDF-Familienserien, die ich von Anfang bis Ende verfolgt habe. Die "Schwarzwaldklinik" war mir von Anfang an zu schmalzig, und alles, was danach kam, hat mich nicht mehr so interessiert. Mit den drei genannten Serien hat mich sozusagen eine Hassliebe verbunden. Einerseits waren sie unterhaltsam und hatten einen gewissen Suchtfaktor, andererseits fand ich sie sehr spießig und übertrieben. Die Wicherts bildeten dabei die goldene Mitte zwischen der ultraheilen Welt von Familie Schumann und dem Schicksals-Overkill der Drombuschs. Aufgefallen ist mir damals, dass (wie auch bei "Ich heirate eine Familie") die Berliner Mauer und die innerdeutsche Grenze überhaupt nicht thematisiert wurde. Man hätte meinen können, West-Berlin liegt mitten in der Bundesrepublik. Die Wicherts sind spontan mal eben nach Schleswig-Holstein gefahren, und Eberhard ist zur Arbeit nach Gütersloh gependelt, ohne jemals ein Wort über Staus an den Grenzübergängen oder unfreundliche DDR-Grenzer zu verlieren. Obwohl bei den Wicherts einige typische Berliner in den Nebenrollen auftraten (Brigitte Mira, Inge Wolffberg, Manfred Lehmann, Gerhard Wollner, Andreas Mannkopf), fehlte irgendwie das Berliner Lokalkolorit - ganz anders als bei den "Drei Damen vom Grill" oder "Praxis Bülowbogen", wo teilweise dieselben Schauspieler dabei waren. Generell fand ich die ARD-Serien in den 80ern authentischer und weniger gekünstelt als die vom ZDF. Besonders gruselig war natürlich (siehe Hörzu-Leserbrief) Edith Schollwer als dünkelhafte Oma Käthe :) In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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