Ich bin Jahrgang 1969 und entstamme einer finanziell durchschnittlichen Familie. Wir waren weder verschuldet noch reich. Normal eben.

Im Vergleich zu heute ging es in meiner Kindheit und Jugend wesentlich seltener in den Urlaub.
Wir waren einmal mit der Bahn an der Nordsee (bei Cuxhaven, 1977), einmal mit dem Auto in Italien in Rimini (1980) und einmal mit dem Auto am Chiemsee in Bayern (1985).
Daneben war ich zweimal (1981 und 1982) jeweils 2 Wochen lang in Berlin bei meinem Opa zu Besuch, das hat uns allerdings nichts gekostet, da mein Opa mir die Zugtickets jeweils spendiert hat.

Sonst war da nix. Das typische Sommervergnügen war eher eine Dauerkarte für das örtliche Freibad oder ausgedehnte Fahrradtouren in der Umgebung. Macht aber nichts, meine Kindheit war trotzdem oder gerade deswegen glücklich.

Wenn ich an meine Freunde von damals denke: Es waren Camper dabei, die sind dann in den Sommerferien schon mal mit dem Wohnwagen bis nach Norwegen oder nach Schottland gefahren. Die waren dann schon jedes Jahr unterwegs. Andere (Vater Gutverdiener, die hatten damals schon 2 Autos, was auch eher ungewöhnlich war) sind auch mal nach Spanien geflogen, aber der normale Standard war das damals nicht.