Ich finde den Film nicht schlecht, aber auch arg überschätzt, was den großen Hype angeht. Die Geschichte an sich ist einfach großartig (junger Mann geht zu Wer wird Millionär, um seine verlorene Liebe wiederzufinden, und kennt dann aber zufällig bis ins Finale die Antworten auf alle Fragen, weil sie quasi sein Leben widerspiegeln...), allerdings lassen mich das Drehbuch und die Inszenierung ziemlich kalt. Die hochgelobten Bilder sind mir zu künstlich, und eine hektische Kamera und schnelle Schnitte allein sind mir zu platt, um die Atmo einer Stadt wie Mumbai wiederzugeben. Da fand ich z.B. Boyles Darstellung des menschenleeren Londons in 28 DAYS LATER wesentlich denk- und preiswürdiger! Die Fragen in der Quizshow plus die dazugehörigen Hintergrundgeschichten finde ich relativ belanglos, auch einige Handlungsstränge wie etwa die Gangsterkarriere des Bruders sind mir zu abgedroschen. Insgesamt hat mich SLUMDOG MILLIONÄR nicht wirklich gefesselt, ich fand´s streckenweise sogar etwas öde. Schade eigentlich. Aber so sind wohl die Geschmäcker...

Rein optisch fühle ich mich übrigens auch mehr an CITY OF GOD erinnert als an Danny Boyles sonstiges Oeuvre.

Gruß,
Gib