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The Wicker Man (Das Original)
geschrieben von: erîk, 03.02.09 21:25
Grundgütiger! Was für ein Film!
1973 unter äußerst widrigen Umständen in Schottland gedreht, nur verstümmelt in die UK & US-Kinos gekommen, in Deutschland nie erschienen - bis zum 23. Januar 2009 (DVD von Kinowelt)

Gestern bekam ich das gute Stück geliefert und vorhin habe ich ihn mir reingezogen und würde ihn eigentlich am liebsten gleich nochmal gucken. Was für ein böser, subversiver, bizarrer und faszinierender Bastard! Wer mich ab heute bittet, meine 10 liebsten Horrorfilme zu nennen, bekommt u.a. diesen genannt (welcher dafür die Liste verlassen muss, habe ich noch nicht entschieden)

Zum Inhalt: ein Polizist bekommt einen anonymen Brief von einer schottischen Privatinsel, ein Mädchen wäre schon einige Monate verschwunden, aber keiner auf der Insel scheint sie zu vermissen. Der Polizist geht dem nach, tatsächlich scheint niemand das Mädchen zu kennen, nicht mal die eigene Mutter, bis die Lehrerin der Insel das Schweigen bricht...

Nach etwa 15 Minuten dachte ich noch - typischer 70er Jahre Horror mit Hippiemusik. Doch dann kommt eine Szene, in der der Polizist im Hotel neben dem Zimmer von Willow, der "Aphrodite" der Insel schlafen will und mitbekommt, wie sie ein 'Opfer' empfängt, die Inselbewohner sitzen unten in der Schenke, singen und schauen alle nach oben in Richtung des Zimmers der Aphrodite. Eine stark bedrohliche Atmosphäre entsteht. Später sucht der Polizist die Schule der Insel auf, in die das vermisste Mädchen gegangen ist. Die Szene beginnt so:



in diesem Lied wird ein Baum besungen, der aus einem Grab wächst, dieses Grab gehört einem Mann, der mal ein Junge war, der entstand aus dem Samen eines Mannes, der auf einem Mädchen lag, welches wiederum auf einem Bett aus Federn lag, die von einem Vogel stammen, der sein Nest in dem Baum hatte - erst nach dem Film ist klar, dass hier ein Schicksal besiegelt wird - verrückt, bdrohlich, grandios! (das Bedrohliche mag herausgelöst aus dem Film vielleicht weniger rüber kommen)

Was die Inselbewohner unter Führung ihres Lords Christopher Lee hier praktizieren ist einfach und naiv, aber abartig böse - man beachte das Mädchen im Schrank, als der Polizist die Häuser durchsucht oder auch hier Willows/Aphrodites Lockruf:



Der Höhepunkt des Filmes ist dann ein echter Schocker (jedenfalls aus der damaligen Sicht - heute gibt es solche Twists öfter), der 'Wicker Man' ist zu sehen und wieder ist es die Musik, die das ganze Geschehen noch abartiger macht (mehr kann ich nicht sagen, sonst verrate ich was)

Wenn sich das alles etwas wirr liest, muss es daran liegen, dass ich noch ganz vernebelt bin vom Zauber dieses Films, daher hier noch ein link zu einer Review, die etwas aufgeräumter ist: [www.senseofview.de]

Ich möchte ihn aber allen empfehlen, die sich für Filme begeistern können, die keine ausgelatschten Pfade betreten und sich was wagen (den religiösen Aspekt habe ich gar nicht angesprochen), für Filme, die unerbittlich und abseitig sind.
Das 2006er Remake mit Nicholas Cage sollte auf gar keinen Fall zum Vergleich herangezogen werden, das ist viel zu harmlos und weichgespült.

Für alle Interessierten: die DVD von Kinowelt gibt es seit 23.01. zu kaufen, allerdings sollte man noch erwähnen, dass es keinen deutschen Ton gibt, nur dt. Untertitel.

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  The Wicker Man (Das Original)
erîk 03.02.09 21:25 643 


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