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Der echte Howard Hughes, ein Bettler
Die Zuschauer im Film Aviator sahen nur die Spitze des Eisberges des armen kranken Mannes, der er in Wirklichkeit war. Howard Hughes, damals der reichste Mann der Welt, konnte sich alle kaufen nur eins nicht "glücklich sein". Wohl keiner hätte tatsächlich noch an der Geschichte von Howard Vergnügen finden können, wäre sein Leiden in gesamte Bandbreite verfilmt worden. Wir erinnern uns, gegen Schluß des Filmes hob er tatsächlich noch das riesige Flugzeug in die Lüfte. Doch kurz danach zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück. Von nun an sollte sich sein Leben nur noch versteckt in seinem eigens erschaffenen Gefängnis abspielen: Ein nackter alter Mann, der unter entsetzlichen Schmerzen litt und unter Angst vor dem Tode wie ein der Insasse irgendeines Hinterzimmers in einem Irrenhaus dahinvegitierte. Seine Erscheinung war von grotesker Hässlichkeit. Er sah aus, als sei er soeben vom Grabe auferstanden. Mit 54 Kilo war er mit seinen 1,90 Metern zu einem ausgemergelten Skelett mutiert. Sein Körper zeigte keine Farbe, nicht einmal auf den Lippen. Er schien nicht tot zu sein, sondern bereits in Verwesung übergegangen. Nur noch sein langes graues Haar, das ihm halb über den Rücken hing, der schüttere Bart, der ihm bis auf die eingesunkene Brust reichte und die gräßlichen mehrere Zentimeter langen Nägel, die ihm wie groteske gelbe Korkenzieher aus seinen Händen und Füßen wuchsen, schienen noch Leben zu bergen. Und seine Augen. Manchmal waren sie tot und leer. Hughes litt unter Schmerzen, physischen Qualen, seelischen Qualen, immerwährenden unaufhörlichen Schmerzen. Fast alles seine Zähne waren verottete schwarze Stümpfe, die nur noch locker im geschwollenen, blassen, vereiterten Zahnfleisch steckten. Auf einer Seite des Kopfes begann ein Tumor zu wachsen, geröteter Höcker, der durch Büschel grauen Haares hervortrat. Sein Rücken war durchgelegen und zum Teil so wund, daß endlich der bloße Knochen des Schulterblatts durch seine pergamente Haut gedrungen war. Darüber hinaus waren seine beiden dünne Arme, seine Hüften und die Leistengegend von verräterischen Stichen bedeckt. Ein völlig verwüsteter Körper. Der reichste Mann der Welt war Fixer. Er spritzte ungeheure Mengen von Codein, in der Regel mehr als 20 Gramm täglich, manchmal das 3 oder 4 fache, Dosen, die eigentlich tödlich waren. Seit gut 2 jahrzehnten war Howard Hughes drogenabhängig, seit seinem Flugzeugabsturz im Jahre 1946. Damals bekam er Morhpium und als er wieder auf die Beine kam, ersetzten die Ärzte dies durch Codein. Schliesslich baute er eine illegale Organisation auf, die ihm sein Codein sicher stellte. Doch das war nichteinmal das gefährlichste. Er schluckte gewaltige Mengen an Beruhigungsmitteln, bis zu 200 mg Valium oder Librium. Das zehnfache einer normalen Dosis. Das angewandte Phenacetin ruinierte seine ohnehin geschrumpften Nieren vollends. Daran starb er später. Der Geruch von Tod und Verwesung war alle Jahre in seinem kleinen Zimmerchen gegenwärtig. Er wusch sich kaum (wie lässt sich das mit der im Aviator angedeutetn Erziehung erklären ?). Niemals putzte er sich die Zähne. Statt auf die Toilette zu gehen, blieb er im Bett und urinierte in einen Steinkrug. Er bestand darauf dass die Gefäße in einem Schrank aufbewahrt blieben. (ansatzweise im Aviator ersichtlich, nur blieb er in Wirklichkeit für immer in diesem Zimmer. In echt gab es keine Avard Gardner, die ihn da rausholte. Im Gegenteil, bei späteren "Ausbruchversuchen" aus seinem selbsterschaffenen Gefängnis sorgten die Mormonen peinlichst darauf, dass er schön drin blieb, in seinem verbarrikadierten Zimmer, dass immer und stets völlig abgedunkelt war und Hughes niemals einen Blick aus dem Fenster werfen wollte. So konnten sie ihn und sein Geld am besten kontrollieren. Auch litt er unter chronischer Verstopfung und verbrachte oft die längste Zeit des Tages auf der Toilette. 5 bis 10 Stunden lang. Der wirkliche Howard Hughes, saß mit all seinen Millionen nicht inmitten chromblitzender Geräte, sondern war umgeben von Schmutz und Unordnung. Berge von vergilbten Zeitungen lagen im weiten Umkreis auf dem Fußboden, um sein Bett herum, sammelten sich unter den Möbeln - lediglich ein Tischtelefon, eine elektrische Schreibmaschine und ein Aktenschrank - und häuften sich in den Ecken seines engen, ZWANZIG Quadratmeter großen Zimmers in wahllosem Durcheinander mit anderem Kram. Ein schmaler Pfad vom Badezimmer, der mit Papierhandtüchern ausgelegt war, führte zu seinem Bett. Unmengen von Abfall lagen auch hier im Wege, überdeckt wiederrum von zahllosen Knäulen gebrauchter Kleenextüchern. In all den Jahren hatte sich eine dicke Staubschicht über all den Unrat gelegt. In all diesem heillosen Durcheinander schichtete Huhges wie unter einem unwiderstehlichen Zwang Papiere oft stundenlang hintereinander um und legte sie so ordentlich auf den Stapel, dass kein Blatt auch nur einen Millimeter überstand. Wahrscheinlich hielt ihn sein Briefkontakt mit seinem einzigen Briefpartner, Maheu, seine rechte Hand, der ihn bis zum Tode nie zu sehen bekam, noch so viele Jahre über Wasser, zusammen mit seiner Macht und seinen Ideen, mit denen er über den Briefwechsel mit Maheu immer noch viel Einfluss nehmen konnte. Als dieser einzige noch soziale Kontakt endete, wurde der arme Howard immer apathischer und selbst sein fades Film- und Fernsehleben hatte er nicht mehr nach der Trennung mit ihm. Die nach 15 Jahren Dienst lustlos und mürrisch gewordenen Mormonen, die für ihn díe letzten Jahres seines Lebens der einzige Kontakt für ihn waren - ohne dass er sich ihnen jemals anvertraute - hielten Hughes 2 Jahre die Information vor, dass sein Imperium zwischenzeitlich einen anderen Namen trug. Und der einzige Trumpf, den Hughes noch in der Hand hielt war sein Testament, welches sich die Mormonen selbst in seinen schwersten Krankheitszuständen nicht erschleichen konnten. Die Unterzeichnung eines Testaments wäre einem Todesurteil gleichgekommen. 1968 verunfallte Hughes auf dem Weg zur Toilette und verließ aufgrund des Hüftbruches 2 Jahre überhaupt nicht mehr sein Bett. Noch 6 weitere Jahre vegitierte die lebende Mumie in seinem Isolaten Zustand weiter dahin und am Samstag, den 3. April 1976 lag Howard Hughes regungslos in seinem abgedunkelten Schlafzimmer im Delirium. Innerlich ausgetrocknet und fast verhungert. Er streckte seine spindeldürren Arm aus, um eine Kleenexschachtel vom Nachttisch zu nehmen, zog eine Injektionsspritze, die unter der Klappe verborgen war, hervor und stieß die Nadel in seinem zusammengeschrumpften rechten Bizeps. Mit dieser Anstrengung war er überfordert. Er vermochte nicht den Kolben hineinzudrücken, konnte das Codein nicht in seinen verwüsteten Körper spritzen. Hughes lag im Koma. Sein Gewicht war auf 85 Pfund gesunken. Sein ursprünglich 1,93 Meter großer Körper war um 7 Zentimeter geschrumpft. Seine brüchigen Knochen zeichneten sich deutlich unter der Haut ab. Die linke Schulter war voller Beulen und geschwollen. Am Kopf hatte er eine offene Wunde. In seinem Arm steckten 4 abgebrochene Nadelspitzen, eine weitere in seinem linken Arm. Seine nach 25 jährigem Drogenmißbrauch kaputten Nieren trugen das ihre zu seinem langsamen Sterben bei. Aber man brachte ihn nicht ins Krankenhaus. Endlich um 11 Uhr früh am Montagmorgen brachten sie den im Koma liegenden Hughes in ein Privatflugzeug. Als sie Huhges an Bord trugen bewegten sich seine Lippen etwas, aber er gab keinen vernehmbaren Laut von sich. Um 1.27 Uhr am 5. April 1976 starb Howard Hughes in 3000 Meter Höhe. Einst war er ein amerikanischer Volksheld. Doch dieser Traum wurde zum Alptraum und keiner, der ihm zumindest einen Teil ihres Erfolges Howard zu verdanken hatte nahm öffentlich Notiz von seinem Tod. Richard Nixon nicht, Hubert Humphrey nicht, Larry O Brien nicht und nicht einmal Paul Laxalt. Nur ein Mann, der ebenfalls wei ein Geheimbündler gelebt hatte und den ebenfalls ein Skandal vom Sockel seiner Machtposition gerissen hatte, fand Worte für den toten Milliardär: der Chef des Spionageabwerdienstes der CIS James Jesus Angleton. Die von ihm formulierte Grabschrift lautete: "Howard Hughes ! Wo immer es um die Interessen seine Landes ging, wusste niemand gesser als er, was seine Pflicht war. Wir können uns glücklich schätzen, in zu den Unseren zu zählen. Er war ein großer Patriot." Armer Howard Hughes, obwohl jeder der Mormonen mehr als 100.000 Dollar jährlich von ihm erhielten, behandelten sie ihn schlecht und die Seele von Howard vertrocknete wie sein ganzer Körper. Der reichste Mann der Welt wurd trotz all seiner Millionen zum Bettler. Zum Bettler nach Zuwendung, auf die er die letzten Jahre seines Lebens nie mehr erleben sollte. "Wenn ihr wüßtet, wie mich eure Unfreundlichkeit betrübt, würdet ihr sicher nicht euren Gefühlen freien Lauf lassen " von Michael Drosnins sorgfältig überprüften Recherchen, die er in seinem Buch Howard Hughes "Das ware Gesicht der Macht" veröffentlicht hat. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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