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Re: Probleme mit der Fritz!Box 7590
Hallo,
die technischen Gegebenheiten der Fritz!Box bzw. die Netzwerkseite wurde doch ein wenig missverständlich dargestellt. Damit zukünftige Käufer nicht enttäuscht sind, möchte ich hier mit ein wenig Struktur zum besseren Verständnis beitragen. Vorwegbemerkung Es handeln sich bei den angegebenen Datenraten um Brutto-Angaben, d. h. je nach Technik muss für die effektiv nutzbare Netto-Datenrate ein gewisser "Overhead" abgezogen werden: für kabelgebundene Verbindungen etwa 5%, bei kabellosen etwa 10% und mehr. Halil schrieb: ------------------------------------------ > Das Modem kann technisch gesehen 6000 Mbit/s also 6 GBit/s also den Faktor 20 von VDSL. > Der Flaschenhals ist das interne Netzwerk. Das Handbuch zur Fritz!Box 7590 beschreibt zwei mögliche Wege zum Internet: über den DSL-Port oder den WAN-Port. Je nach Art des gelieferten DSLs kann die Downloadgeschwindigkeit (Senderichtung aus dem Internet)
Beim zweiten Weg über den WAN-Port ist die Geschwindigkeit einerseits wieder von den technischen Gegebenheiten des Providers als auch von dem am WAN-Port zusätzlich anzuschließenden Modem abhängig. Der WAN-Port selber kann 1000 Mbit/s in beide Senderichtungen (Down-/Upload). Auf der Heimnetz-Seite stehen 4 kabelgebundene LAN-Ports und zwei kabelose WLAN-Bänder für den Anschluss der Benutzer-Geräte zur Verfügung. Die LAN-Ports erreichen symmetrische Geschwindigkeiten (Down- und Upload gleich) bis zu jeweils 10/100/1000 MBit/s. Die Geschwindigkeit wird automatisch zwischen dem Router und dem PC/Notebook/Switch ausgehandelt. Schneller als maximal 1000 MBit/s zum Router hin, ist nicht möglich. Übers WLAN sind im 2,4 GHz-Band bis zu 800 Mbit/s, im 5 GHz-Band bis zu 1733 Mbit/s möglich. Wobei die Geschwindigkeitsangaben im WLAN-Bereich immer sehr optimistisch angegeben sind: sie hängen unter anderem von der Entfernung zwischen Router und Gerät, von der Breite des eingestellten Kanals, von der Anzahl der in den Geräten verbauten gleichzeitig nutzbaren Antennen ("streams") und nicht zuletzt von "Störquellen", also andere in dem Frequenzbereich funkende Geräte ab. Unterm Strich erreicht man die angegebenen Brutto-Geschwindigkeiten nicht sondern nutzt einen "kleinsten, gemeinsamen Nenner". Egal ob über LAN oder WLAN: der Upload zum Internet hin ist in der Regel durch den DSL/WAN-Anschluss gedeckelt. Flaschenhals ist also der Anschluss des Providers. wolle64 schrieb: -------------------------------------------- > Hast Du W-LAN? > Ich hatte das Problem auch, wenn auch bei "nur" 100 Mbit/s. > Mit einem LAN-Kabel der CAT 8 ging es dann problemlos. An den LAN-Ports sollten 1000 MBit/s möglich sein. Die 100 MBit/s deuten darauf hin, dass entweder
Das verwendete "Cat 8"-Kabel ist übrigens völliger overkill: 1000 MBit/s ist für "Cat 5e"-Kabel spezifiziert; mit "Cat 6A" sind 10.000 Mbit/s und mit "Cat 7A" 40.000 MBit/s möglich. "Cat 8" wird eigentlich nur im Serverraum verwendet, da dort die mit den kleiner Cat-Kabeln möglichen Längen von bis zu 100 Metern nicht notwendig sind. Nebenbei bemerkt sind ab "Cat 7" besondere Schirmungen auf seiten von Kabel-Stecker als auch Netzwerkbuchse vorgegeben. Ob das im Endanwenderbereich eingehalten werden kann, sei dahingestellt. Kurz: mit "Cat 6A"-Kabeln ist man auch für zukünftige Anwendungen immer noch gut aufgestellt. Halil schrieb: -------------------------------------------------- > Da es sich bei der Fritz!Box um einen Router handelt, nutze ich natürlich W-LAN. Router heißt nur, dass dieses Gerät zwischen zwei Netzwerken (bei der Fritz!Box zwischen dem Netzwerk des Providers und dem Heimnetzwerk des Nutzers) Daten vermittelt. Ob die Anbindung im Heimnetzwerk über kabelgebundenes LAN oder kabelfreies WLAN geschiet, ist für die Bezeichnung "Router" egal. Ich hoffe, ich konnte ein bisschen Licht in die Wunderwelt der Netzwerktechnik bringen ;-) Grüße ☼
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