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Re: Vogel knallt gegen Wohnzimmerfenster
Oh, armer Vogel, aber ich schätze, der erholt sich schon wieder - wenn er ja schon wieder bis zum Baum fliegen konnte, wo er immer noch sitzt, dann ist er sicher nur geschockt (hoffentlich).
Erinnert mich an meinen Kater, nachdem er aus den ersten Stock gefallen ist (war ein blöder Zufall: sein Bruder ist durch ein lautes Geräusch erschrocken und hat ihn im Weglaufen vom Fensterbrett geschubst). Der ist danach auch nur mehr den ganzen Tag an einem warmen Plätzchen gesessen und hat sich dort nicht mehr wegbewegt. Aber es ist ihm nichts passiert - ist einfach nur erschrocken. Lunas Geschichte erinnert mich an letzten Dezember. Anfang Dezember letzen Jahres war ich für ein paar Tage zu einer Schulung in München. Es war eher trübes, kaltes Wetter und an einem Vormittag war auch Schneeregen. Während wir bei unserer Schulung saßen, krachte auch plötzlich etwas gegen das Fenster - zuerst sah man gar nicht, was oder wo es war und dann entdeckte ich beim Oberlicht einen Nymphensittich. Der klammerte sich dort krampfhaft an einen kleinen Vorsprung vom Fenster, denn Fensterbrett gab es keines, wo er richtig landen konnte. Der war ganz nass und er hat gezittert. Einige Zeit haben wir den Vogel beobachtet, aber er flog nicht weg, der blieb einfach zitternd da sitzen. Mittlerweile beschloss der Kursleiter mit seinem Vortrag fortzufahren. Wir haben uns aber wesentlich mehr auf den Vogel konzentriert als auf den Vortrag - dauernd haben wir überlegt, wie wir dem Sittich helfen können - denn so nass und erfroren wie der war, konnte der bei dem Wetter doch sicher gar nicht mehr fliegen. Das Problem war aber, dass man nicht wirklich helfen konnte, da man nich zu dem Fenster und somit zum Vogel kam. Wir haben alle möglichen Varianten überlegt, wie wir den doch ins warme Büro hereinbekommen könnten, aber keine Chance. In der Zwischenzeit haben wir auch die Aufmerksamkeit aller umliegenden Büros (unser Fenster ging in einen Innenhof) auf uns gezogen und es eilten uns andere Kollegen zur Hilfe - mit Obst, Keksen, Schuhschachteln und allem möglichen. Ich glaube unsere erfolglosen Hilfsaktionen erstreckten sich über den ganzen Vormittag, bis schließlich dann die Gebäudetechnik die Fensterputzgondel zu unserem Trakt schickte und herabließ und ein mutiger Gebäudetechniker mit einem schnellen Griff den immer noch dort sitzenden, zitternden Vogel packte und in die Schuhschachtel steckte. Soviel wir mitbekommen haben, wurde der Nymphensittich auf die nächste Polizeidienststelle gebracht oder von denen abgeholt, wo schon jemand nach ihm gesucht hat. Der Vormittag war für unsere Schulung natürlich gelaufen, aber wir haben uns schon bildlich ausgemalt, wie denn die Berichte im Intranet der Firma lauten würden: "Großangelegte Rettungsaktion und Polizeieinsatz in der Niederlassung München bei Besuch der Wiener Delegation" oder so ... In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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