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Re: Neues Bären.Melodram für Bayern?
Lukas_Walters schrieb:
> Was hast denn du erst für eine schiesswütige > Vorstellung von Bären? Die Eltern meiner besten Freundin sind vor wenigen Tagen von einem Kanada-Urlaub zurückgekommen. Sie haben dort u.a. den Banff National Park besucht (wenn ich das richtig in Erinnerung habe). In diesem Park gibt es Bären. Außerdem gibt es Camps für Touristen. Diese Camps sind außnahmslos durch Zäune, Alarmanlagen und Elektrodrähte geschützt (ich habe die Fotos gesehen!), außerdem werden die Gäste in zahllosen Hinweisen gewarnt, nachts nicht die Camper zu verlassen und nie allein irgendwo umherzustreifen, weil Bären, die einmal gelernt haben, wie leicht es ist, in der Nähe von Menschen an Nahrung zu kommen, eine tödliche Gefahr darstellen. Da die Parks (unter anderem) zum Schutz der Bären eingerichtet wurden, sperrt man dort Menschen quasi in Käfige, um Zwischenfälle zu vermeiden. Verlässt ein Bär allerdings einen Park und nähert sich normalen menschlichen Ansiedlungen, wird er geschossen oder (falls es sein erster Ausreißversuch war) betäubt und in den Park zurückgebracht. Wiederholt sich das Geschehen allerdings (was wohl letztlich fast immer geschieht, es sei denn, amn bringt den Bären gleich ein paar Tausend Kilometer weg in einen anderen Park), wird das Tier auf jeden Fall getötet, weil Zusammenstöße zwischen Bär und (unbewaffnetem) Mensch in aller Regel für den Menschen sehr schlecht ausgehen. Bären gelten nicht nur als extreme Kulturfolger, die reagieren bei Menschenkontakt auch überwiegend mit Angriff und nicht mit Flucht (wie es beispielsweise Wölfe tun). Nun fragt man sich, ob die Kanadier in ihrem riesigen, relativ dünn besiedelten Land und trotz all der jahrhundertelangen Erfahrung mit Bären einfach so dumm, brutal und tierverachtend sind, dass sie sinnlos Bären dahinschlachten, oder ob sie nicht einfach aus schlimmer Erfahrung genau wissen, was sie tun. Und nun stelle man sich eine Situation wie die beschriebene (Bär nistet sich in der Nähe menschlicher Behausungen ein) im dichtbesiedelten Bayern vor. Wie trennt man dort Bär und Mensch räumlich? Aber vielleicht fänden es die Bayern ja auch in Ordnung, sich ähnlich wie die kanadischen Touristencamps mit E-Zäunen und Alarmsicherungen abzuschotten, wer weiß? Ich liebe Tiere, aber ich weiß auch, dass jedes Tier sich entsprechend seinem arttypischen Verhaltensmuster und entsprechend erlernter "Tricks" anders verhält. Und manche Tiere sind für den Menschen eine Gefahr, die man nur umgehen kann, wenn die Lebensräume groß genug und räumlich voneinander getrennt sind. Das aber können wir in Deutschland nicht bieten, es sei denn, die Bayern würden sich freiwillig bereiterklären, die Alpen großflächich zu räumen ... In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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