Also, wir haben da wohl ähnliche Kindheitserfahrungen - du halt zehn oder 15 Jahre später als ich.
Aber was die Serien von damals mit denen von heute verglichen angeht, muss man zumindest vom Brutalitätsgehalt und von der rübergebrachten message sagen, dass die Klassiker wesentlich besser ware - und auch Kindertauglicher. Ich persönlich halte, auch wenn ich kein fan war - den Barbapapa oder "Lemmie und die Schmöker" für wesentlich besser als einen Spongebob und seine Gesellen oder was sonst noch in dieser Schiene über die Bildschirme flimmert.
Das hat mit Moralapostelei nix zu tun. Das ist nur meine Einschätzung. Wenn man es nüchtern betrachtet, sind die heutigen Serien zwar der modernen Zeit entsprechend mit Computer-Effekten vollgestopft und voll rasanter und brutaler Action - aber wo bleibt die Botschaft? Dass eine 45er Kugel ein großeres Loch reißt als eine 38er? Und welche Botschaft vermittelt Buffy? Oder Charmed? Die Story tritt zugunsten der Effekte völlig in den Hintergrund. Und selbst bei Westernserien ist es schlimm - falls es sie noch gibt. Bei Bonanza erschöpften sich die Brutalitäten in einer Saloonprügelei und einem Rumgeballere mit dem Colt. Bei "Deadwood" beispielsweise werden Kinder wegen einer Nichtigkeit über den Haufen geschossen, und ein Sheriff lyncht einen Gefangenen, damit er nicht vom Lynchmob aufgeknüpft wird... Und sowas soll dann okay sein für Kinder, oder heranwachsende Jugendliche? Na, ich weiß nicht. Da ist mir - Moralapostel hin oder her - der Hinweis auf eine harmlose, aber moralisch wertvollere Serie wie Bonanza wesentlich lieber, und er sei mir gestattet.
Aber schön, dass bei dir in der Familie der Besuch der Stadtbibliothek zu Jubelstürmen führt. Kommt selten genug vor, heutzutage...
Der Lonewolf Pete