Hmm, dass es Leute gibt, die Märchen regelrecht verbieten wollen... Ich glaub es nicht.
Es ist immernoch so, dass die Eltern darüber entscheiden sollten, was ihre Kinder konsumieren. Ob es nun irgendwelche Filme im TV sind oder Bücher, die sie lesen oder vorgelesen bekommen. Erst wenn die Kinder älter sind, kann man das lockern. Ich weiß als Erwachsene, was im Struwwelpeter drinsteht und daher muss ich selber entscheiden, ob mein (theoretisches) Kind alt bzw. reif genug ist, dieses Buch zu lesen bzw. geistig zu verarbeiten. Dass ich damals das Grimms Märchenbuch vollständig gelesen habe, lag allein an meiner Lesegier. Ich hab alles gelesen, was nur irgendwie nach Buch aussah. Selbst Bücher in alter Schrift.

Ich hatte mal ein Buch regelrecht verboten bekommen, da war meine Mutter sehr hinterher. Es wäre zu grausam, zu brutal. Das wäre noch nichts für mich... Tja, da ich aber zu der Zeit Stammkunde unserer Bibliothek war, hab ich mir immer einen Stapel Bücher mitgebracht. Eines der Bücher ähnelte äußerlich dem verbotenen Buch, hieß aber anders. Ich fand es toll, spannend und geschichtlich auch sehr interessant. Ich fand sogar heraus, dass es eine TV-Serie dazu gab: "Die Sterne von Eger". Es viel später, als ich das verbotene Buch dann in die Hände bekam und anfing, darin zu lesen, musste ich lachen. Es war das selbe Buch, nur hatte es einen anderen Titel: "Tödlicher Halbmond". Klingt doch schon viel gruseliger, nicht?

Tja, in dem Fall war ich dann schon alt genug, das verarbeiten zu können. Ich denke auch, dass Kinder mehr verkraften können, als Erwachsene manchmal denken. Trotzdem muss man vorsichtig sein und "vorsortieren", was Kinder in die Hände bekommen, bzw. wenn sie ein Problem mit einer Geschichte haben (Albträume etc.) mit ihnen darüber reden und ihnen die Ängste nehmen.