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Re: "Zu viele Fahnen!"? Hilfe, Deutschland wird normal!!!
Bei all den Rückmeldungen weiß ich jetzt nicht mehr, wo genau folgende Thematik aufkam (sinngemäß zusammengefasst): Es ist Zufall, in welchem Land ich geboren wurde, und stolz kann ich nur auf die eigene Leistung sein, daher kann ich genau genommen nicht stolz auf das Land sein, in dem ich lebe, also darf / kann es eigentlich keinen Nationalstolz geben. Meine Überzeugung dazu: 1. Vielleicht ist es Zufall, vielleicht göttliche Bestimmung, vielleicht Schicksal, das ist abhängig davon, was ich persönlich glaube. Es gibt für keine dieser oder weiterer Theorien Beweise (darum auch Theorien), also soll doch bitte bis auf Weiteres (also bis irgendetwas bewiesen werden konnte) jeder Mensch seine persönliche Einstellung dazu haben und basta. Ich halte diese Frage eh für überflüssig für die Diskussion um Nationalstolz, wie ich im nächsten Punkt erläutern werde. ;-) 2. Wenn ich in einem Land nun mal geboren bin und aufwachse und mein Leben verbringe (oder von mir aus auch gerne später erst in dieses Land gekommen bin und ab diesem Zeitpunkt hier lebe), dann gestalte ich dieses Land ganz erheblich mit: Ich lerne hier (gehe zur Schule etc.) und habe die Möglichkeit, durch meinen kleinen Beitrag des Lernens, Fortentwickelns und Fortbildens den Bildungsgrad zu heben, ich kann meine Talente für das Land einsetzen, ich bin durch meine Lebensart Teil der Wirtschaft, durch meine Wahl gestalte ich die Politik mit und lebe Demokratie, alles, was ich tue, sage und fordere, schlägt sich im Gesamtbild nieder. Ja, ich bin nur eine einzige Person, aber jede einzelne Person ist Teil des Volkes eines Landes und es liegt einzig und allein an mir, wie groß mein Anteil an der Gestaltung eines Staates ist. Ich habe die freie Entscheidung, ob ich an demokratischen Wahlen teilnehme und / oder vielleicht sogar darüber hinaus mich politisch, sozial, religiös oder in einer anderen Art engagiere, ich kann mich mit den Mindestanforderungen des Landes an mich begnügen oder mehr tun und geben, ich kann natürlich auch wie eine Amöbe vor mich hin vegetieren und in dem Fall ist es natürlich schwierig, einen Anteil an der Gestaltung des Landes bei mir festzustellen, aber im Grunde genommen präge ich auch dann mein Land, allerdings eher in negativer Form. Menschen, die behaupten, ich könne nicht stolz auf mein Land sein, weil ich in Bezug darauf keine Eigenleistung vorzuweisen habe, sind für mich faule Fatalisten, die auch so Sätze von sich geben wie Ich als einzelner Mensch kann sowieso nichts tun und das als Argument für Lethargie vorschieben. Ich kann noch verstehen, wenn Menschen sagen, dass sie nicht stolz auf ihr Land sind, weil es ihren Anforderungen nicht entspricht, weil es in politischer, sozialer oder sonstiger Hinsicht nicht das verwirklicht, was ich will und mir wünsche. Ich kritisiere Vieles in Deutschland und bin noch lange nicht zufrieden, aber das bedeutet nicht, dass es nicht auch Dinge gibt, auf die ich stolz bin und für die es sich meiner Meinung nach lohnt, hier zu leben gelebte und angewandte Demokratie zum Beispiel, die scheinbar viel zu viele Bürger als selbstverständlich ansehen, so dass sie aus Überdruss nicht mal mehr zur Wahl gehen, aber um die uns immer noch genug Menschen auf der Welt beneiden. Vielleicht ist das für Manche ein zu geringer Grund, um stolz auf Deutschland zu sein, für mich ist es ein großes Gut und ich rate gerne dazu, doch mal auszuprobieren, wie es sich in einer Diktatur beispielsweise lebt Weitere deutsche Werte, auf die ich stolz bin, lauten Meinungsfreiheit und -vielfalt, Toleranz (ja, wir müssen daran noch stark arbeiten, aber diese Werte sind gesetzlich geschützt) darum schließe ich ganz im Sinne unseres Landes, dass ich hiermit meine Meinung geäußert habe, aber alle anderen Ansichten zu diesem Thema mit ihrer verbrieften Gesetzmäßigkeit und Berechtigung gerne so stehen lasse und akzeptiere ;-) In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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