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Darf Frau Merkel nicht schwitzen?
spiegel BILDBEARBEITUNG Darf Frau Merkel nicht schwitzen? Von Daniel Haas Angela Merkel auf dem roten Teppich in Bayreuth: elegant, erfreut - und menschlich. Das beweist schon der kleine Fleck, der das Kleid der Unions-Chefin zierte. In der Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks jedoch kam er, wie es aussieht, weg - der Fleck. Warum eigentlich? Der Screenshot von br-online zeigt die Bayreuth-Besucherin Merkel: Makellos Die "Süddeutsche Zeitung" präsentierte ein solches Bild heute sogar auf Seite eins: Angela Merkel mit Ehemann Joachim Sauer, den roten Teppich entlang paradierend, er introvertiert lächelnd, sie die Hand souverän zum Politikergruß erhoben. Und da war er dann auch zu sehen: ein kleiner, aber deutlicher Schweißrand, der die Achselhöhle der mächtigsten Politikerin Deutschlands rahmte - Indiz eines ganz menschlichen Malheurs, das alle, Geringe wie Hochstehende, Linke wie Rechte, vor allem im Sommer befällt. Ein kleiner Fleck für die Merkel, ein großes Problem für den Bayerischen Rundfunk? Beim Internet-Portal des Senders erschien heute ein Motiv in einer Bildergalerie, das genau dieselbe Kanzlerkandidatin zeigt, jedoch in gereinigter Robe. Ein Versehen? Ein anderes Bild, das dem buchstäblich bis in die Schmunzel- und Hosenfältchen von Herrn Sauer ähnelt, das die Nachrichtenagentur DPA aufgenommen hatte? Beim Bayerischen Rundfunk wies man entsprechende Vermutungen zurück. Gegenüber SPIEGEL ONLINE erklärte Hans Helmreich, Leiter des operativen Managements der Multimedia-Abteilung des BR, man habe den Fleck definitiv nicht wegretuschiert. Auch die Frage, ob hier vielleicht ein politischer Saubermann am Werk gewesen sei, der schwitzende Unions-Politiker in transpirationsfreie verwandelt, wurde verneint: "So einen Unsinn machen wir nicht." Merkwürdig ist es schon: Die beiden Motive sind identisch. Die kokette Hosenfalte in Herrn Sauers Smoking, das fängt ein Fotograf so nur einmal ein. Und selbst die Schatten in Frau Merkels lachsfarbenem Dress sind kongruent. Was ist also passiert? Fragen über Fragen. Bis eine Antwort ermittelt ist, gilt: In dubio pro Deo.
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