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Re: Mosi-Beerdigung im TV?
Ich mochte Mooshammer u. ich mag ihn noch immer. Ich war erstaunt, wie lange u. auf wie vielen Sendern seine Beerdigung übertragen wird. Weshalb dem so ist fragte ich mich auch u. ich kann Deine Frage nachvollziehen. Für mich persönlich kann ich nur sagen, dass ich mir die Beerdigung ansehen werde. Ich hab mich immer gefreut ihn zu sehen u. für mich persönlich bedeutet es, dass ich durch die TV-Teilnahme einerseits Abschied nehmen kann u. andererseits ihm ein letztes Mal die Aufmerksamkeit geben kann, die er (irgendwie) geliebt hat. Ich fürchte nur, dass die übertragenen Sender nicht derart denken, sondern wahrscheinlich hoffen, ein Prominenten-Schaulaufen von Promis u. Schicki-Mickis à lá roter Teppich der Hollywoodstars übertragen zu können u. durch Voyorismus Zuschauer erhalten zu können. Wie gesagt, eine traurige Vermutung meinerseits. Was mich annervt ist das Ausschlachten seines Todes durch die Boulevard-Presse! Es gibt die Aussage Mooshammers, dass Menschen, die sich Liebe kaufen müssen ganz unten befinden. Und es gibt die Aussage eines Bekannten, nachdem Mooshammer geäußert haben soll, dass er Angst hätte seinen Homosexualität öffentlich zu leben, weil er befürchte, dass es einmal wieder eine Verfolgung Homosexueller geben könnte, wie es im Dritten Reich geschah. Ich glaube dass Mooshammers Aussagen beide wahr sind u. das bedeutet leider, dass er ein Mensch war, der stets mit einem inneren Konflikt leben musste. Und Menschen, die aus irgendeinem Grund, nicht das Leben können was sie sind, die können meiner Meinung nicht hundert prozentig glücklich sein - und das finde ich für diese so traurig. Es gibt auch die Aussage, dass er nicht gut zu seinen Angestellten gewesen wäre. Ich weiß von folgendem Fall: Mooshammer muss einen ehemaligen Alkoholiger in seinem Geschäft als Verkäufer beschäftigt haben - hat ihm also die Chance für einen Neustart gegeben. Allerdings muss Mooshammer dem Angestellten mitgeteilt haben, dass er bei einem Rückfall die Kündigung zu erwarten habe - bei dem Wissen um den Vater Mooshammers ist das für mich auch mehr als nachvollziehbar. Es kam zu einem Rückfall u. der Angestellte wurde umgehend gekündigt. Mooshammer war letztlich ein Geschäftsmann u. als solcher muss man einfach gewisse Richtlinien ziehen u. auch Forderungen an seine Angestellte knüpfen dürfen. Niemand erreicht beruflichen Erfolg indem er immer nur deitzidei macht! Auch dass man auf dem Chauffeur einhackt nervt! Der Mann hat durch den Job bei Mooshammer ein neues Leben beginnen können. Was muss man ihn jetzt steinigen? Seine Aussagen bzgl seiner Stasi-Vergangenheit glaube ich ihm. Und der Vorwurf, er könne sich nicht um Daisy kümmern ist doch lachhaft! Warum bitte wirft man so breitflächig mit Dreck? Es gibt käufliche Liebe. Es gibt Menschen, die meinen diese Dienstleistung anbieten zu müssen. Und es gibt Menschen, die aus welchen Gründen auch immer diese (uralte) Dienstleistung beanspruchen. Das ist ein grundsätzliches Problem. Nennt mir einen Menschen der Unfehlbar ist! Jeder soll sich an die eigene Nase fassen! Ich werde immer den Hut vor Mooshammer ziehen, dass er den Mumm hatte u. sich u. seine Mutter vor dem mit Mord drohenden Vater, dem nicht mehr zu helfen war, gerettet hat u. sich selbst aus dem Tief empor gehoben hat. Er hat nicht gejammert sondern die Ärmel hochgekrempelt! Und ich werde es ihm stets anerkennen, dass er das gemacht hat was jeder machen sollte: Nämlich etwas vom eigenen Wohlstand abgeben! Jeder von uns sollte sich einen Bereich suchen, für den sich verantwortlich fühlt u. dem er das geben kann das ihm möglich ist. Mooshammer hat das getan. Er hat sich wahrscheinlich selbst weh getan, als er, als Mensch mit dem was wir alle haben, nämlich Sexualität, gezwungen sah, andere für dieses Grundbedürfnis bezahlen zu müssen. Es tut mir leid, dass ich so viel geschrieben habe, aber mir tut es im Herzen weh, dass ein Mensch meinte, sich selbst verleugnen zu müssen. Ein Mensch der seine Mutter ehrte. Ein Mensch der seinem Vater nicht helfen konnte u. ihm posthum half, indem er seinen Schicksalsgenossen vom eigenen Wohlstand abgab. Ein Mensch der keine Angst hatte, einem kleinen Hündchen öffentlich seine Liebe zu geben. Ein Mensch der sich von unten nach oben gearbeitet hat. Wie viele derartiger Menschen gibt es heute noch? Ich fürchte nur noch wenige. Ich würde am liebsten die Zeit zurück drehen, mit ihm reden u. ihn dazu zu bringen, sich zu trauen, seinen Homosexualtität öffentlich zu leben. Dann wäre es weder zu dem Mord gekommen noch zu dem schmutzigen Verhalten der Presse, die einfach nur ans Geld verdienen denkt! Aber leider.... In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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