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Re: LP
Habe über die Schallplatte etwas gegoogelt: ---------------------------------------------------------- Schallplatte der analoge Sound digital aufgepeppt Störgeräusche bedingt durch das Trägermedium Schallplatte Die Anforderungen, die an Überarbeitungen von Schallplattenaufnahmen gestellt werden, stehen in engem Zusammenhang zu den Schwächen dieses Trägermediums. Kratzen, Rumpeln und Rauschen sind die gängigsten Probleme. Hinzu kommen die Störgeräusche, welche die Abtastnadel am Rillenboden verursacht. Kratzer, sein sie nun real existierende Unterbrechungen der Rille oder statischen Ursprungs, können verhältnismäßig leicht entfernt werden, da sie sich durch ihre Art und Form deutlich vom Nutzsignal unterscheiden. Ein Kratzer bedeutet immer eine Unterbrechung des Musiksignals. So muß die durch die Entfernung des Kratzers entstandene Lücke geschlossen werden. Unterdrücken von Kratzern Hierfür gibt es unterschiedliche, mehr oder weniger effektive Möglichkeiten. Die einfachste ist sicherlich die lineare Interpolation, wodurch die Lücke einfach durch Verbinden des Signals vor und hinter dem Kratzer geschlossen wird. Andere Verfahren arbeiten komplexer aber auch realistischer. Unter Zuhilfenahme verschiedener Prozesse können Kratzer somit wirkungsvoll unterdrückt werden. Rumpeln beseitigen ohne Verlust des Nutzsignals Schwieriger dagegen gestaltet sich das Problem der Rumpel-Beseitigung. Die einfachste Möglichkeit wäre es den unteren Frequenzbereich einfach zu bedämpfen oder ganz zu entfernen. Dies hat aber einen starken Baßverlust zur Folge und verschlimmbessert somit das Nutzsignal. Eine Alternativlösung besteht darin das Rumpeln da zu entfernen, wo es hörbar ist. An Passagen mit Tieftonanteil, etwa Schlagzeug oder Kontrabaß, wird der Frequenzbereich nicht beschnitten, wobei das Nutzsignal seine Tieftonanteile behält. Da in diesen Bereichen das Rumpeln meist überdeckt wird, verliert das Gesamttonsignal wenig, meist gar nicht. Beseitigung des Rauschens Ein weiteres Problem stellt das Rauschen dar. In vielen Aufnahmen ist auch der Obertonanteil nicht ausgeprägt vorhanden. Eine Obertonbearbeitung / -verstärkung bewirkt daher auch immer einen Anstieg des vernehmbaren Rauschpegels. In solchen Fällen hat es sich bewährt, den Obertonanteil ebenso zu reduzieren wie bei der Baßbearbeitung (Rumpeln). Das heißt es wird dort der Obertonbereich bedämpft wo kein Signalpegel vorhanden ist. Das Ergebnis enthält somit wesentlich weniger Rauschen wie das unbearbeitete Original. Im günstigsten Fall kann es fast völlig entfernt werden ohne das das Nutzsignal dadurch erheblich beschnitten wird. Störgeräusch durch Abtastnadel Das seichte Schleifgeräusch, welches die Abtastnadel am Rillenboden verursacht, kann mit der gleichen Methode wie das Rumpeln und Rauschen bedämpft werden. begrenztes oder gequetschtes Klangbild Viele ältere Aufnahmen haben ein, durch die damaligen Aufnahmegegebenheiten, begrenztes Klangbild. Sofern nicht in stärkeren Maße vorhandene nichtlineare Verzerrungen (Scheppern, kratzender Klang) es verhindern, wird dies ebenfalls rückgängig gemacht. Erhöhung der Dynamik Mit diesen Schritten ist die Restaurationsphase beendet. Da eine Schallplatte, durch ihre Konstruktion bedingt, nur in eingeschränktem Maße verwendet werden kann, mußten die damaligen Tonmeister einige allgemeine Beschneidungen vornehmen. In erster Linie wurde die Dynamik der Aufnahmen begrenzt, da die Schallplatte nur etwa 45 bis 50 dB verfügbar hat (im Vergleich die CD mit 96 dB, wovon meist nur etwa 70 dB genutzt werden). Aus diesem Grund wurden alle Aufnahmen auf diese Dynamik begrenzt, indem leise Passagen lauter und laute Passagen leiser aufgenommen bzw. bearbeitet wurden. Zusätzlich wurde der Baßbereich, der viel Dynamik "schluckt", erheblich begrenzt, fast völlig weggeschnitten oder gar nicht erst mit aufgezeichnet. Bei der Nachbearbeitung versuchen wir diese allgemeinen Begrenzungen rückgängig zu machen. Steigerung der Klangpräsenz, Rekonstruktion statt Beschneidung Bei all diesen Schritten sind wir bestrebt das eigentliche Originalsignal nicht oder möglichst wenig zu beschneiden, sondern dessen fehlende Anteile zu rekonstruieren. Es ist oftmals nur möglich, indem die Reduktion der Störgeräusche in Maßen sorgfältig betrieben wird. Somit verbleibt meist ein Störsignalrestgeräusch. Hinsichtlich des Klangcharakters der ursprünglichen Einspielung ist es vorzuziehen, wenngleich dieser gesamte Vorgang einen erheblichen Mehraufwand an Überarbeitungsschritten zur Folge hat. Wesentlich ist es daher auch, die Aufnahme nicht "technisch" klingen zu lassen, dies bedeutet, diverse sogenannte Klangeffekte bei der Überarbeitung möglichst auszuschließen. In der Regel erreichen wir mit diesen Grundsätzen eine weitgehendst naturgetreue Reproduktion des Originals.
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