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SECAM ist Schwachsinn!
Entweder war der Champagner früher viel billiger oder es führte eine Pipeline direkt in die Thomson-Entwicklungsabteilung. Jedenfalls ist SECAM ein riesengroßer Schwachsinn: Zunächst einmal kann man SECAM-Signale nicht einfach überblenden, weswegen im Studio mit PAL gearbeitet wird und die Umwandlung erst am Ende stattfindet(?!) - immerhin konnte man so völlig problemlos nach DDR-Ende auf PAL übergehen. Vor allem aber ist das SECAM-Signal extrem störanfällig, so sehr, daß man es für die Satellitenübertragung vergessen kann. Hätte die frz. Regierung diesen Quatsch nicht forciert, wäre nie etwas daraus geworden, oder anders gesagt, PAL hat sich aufgrund seiner Vorzüge ganz von alleine verbreitet! Unglaublich ist auch noch ein historischer Aspekt: Die Verzögerungsleitungen, welche man im Empfänger benötigt, sind eigens für PAL entwickelt worden! Der Rest, der hier zum Thema steht, ist übrigens völliger Quatsch: Der technische Aufwand für PAL und SECAM ist praktisch gleich, NTSC bedeutet deswegen Never the same color, weil bei Nichtliniaritäten auf dem Übertragungsweg sich die Farben verändern können, d. h. dann, wenn ein Verstärker nicht alle Frequenzen gleichmäßig verstärkt. Dazu gibt es ein Einsteller am NTSC-Empfänger, mit den man wieder ein akzeptables Bild hinpfuschen kann. (Die Veränderung ist nämlich auch noch von der Farbintensität abhängig, so daß man lediglich die - entscheidenden - Gesichtsfarben irgendwie akzeptabel hinbekommt.) PAL macht nun folgendes: Es werden zwei Zeilen zusammengenommen, (die vertikale Farbauflösung ist also halb so groß, was aber egal ist, da die horizontale sowieso viel geringer ist und unsere Augen Farbe eh geringer als die Helligkeit auflösen). Einmal werden die beiden Faben (die man zusätzlich zum sw- also Helligkeitssignal übertragen muß) so wie bei NTSC übertragen, einmal um 180° phasenverschoben. Im Empfänger bildet man den Durchschnitt beider Signale. Tritt nämlich ein Fehler auf, verändert sich die Farbe bei beiden Signalen in entgegengesetzer Richtung. Der Durchschnittswert ist wieder die richtige Farbe, nur etwas blasser. Zum einen ist dieser Effekt nur sehr gering, zum anderen reagieren unsere Augen darauf kaum. Man muß allerdings das Signal für die Dauer einer Zeile (64 Mikrosekunden) speichern, die erforderlichen Verzögerungsleitungen gab es 1953 noch nicht in billig - deswegen konnte das National Television System Commitee den Farbveränderungen seinerzeit noch nicht entgegenwirken. Bei SECAM gibt es weder blasse noch veränderte Farben. NTSC überträgt die Farben mit Amplitudenmodellierung, da gibt es ein Trick, zwei Signale (hier die beiden Farben) in einen Signal zu übertragen (Quadratur-Amplituden-Modellierung, QAM). SECAM verwendet die FM-Modellierung. FM ist unempfindlich gegen Phasenverschiebungen, kann aber nur ein Signal übertragen. Deswegen wird in einer Zeile die eine, in der anderen die andere übertragen. Soweit ganz toll, bloß handelt es sich im Gegensatz zum UKW-Rundfunk um ein Schmalband-FM, und das ist gegen Störungen eben extrem empfindlich. Außerdem führt Rauschen zu Farbfeuern. Bei einwandfreien Übertragungsweg sind alle drei Systeme vergleichbar. Und das Umwandeln geht völlig problemlos, Ärger machen nur unterschiedliche Zeilenzahlen und Bildwechselfrequenzen. Eine digitale Übertragung arbeitet eben digital und hat infolgedessen nichts mit NTSC, PAL oder SECAM zu tun. NTSC ist übrigens 1954 eingeführt worden, hat sich aber nur sehr schleppend verbreitet, da Farbempfänger wohl noch für einige Zeit ein ziemliches Elend waren - rückblickend hätte man da noch ein wenig warten können.
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