Ich habe mir die Zeit genommen, alle Einträge zu lesen. Hierhergelangt bin ich über den Hinweis auf Puhdys.com und ich bin bekennender Puhdys-und Ostrockfan.
Unterschiede zwischen Ost und West gibt es sehr wohl und wird es auch noch sehr lange geben, ich erinnere nur an das Lohngefüge, die Arbeitslosenquoten etc.! Aber darum soll es hier ja nicht gehen, sondern um Ostkünstler. Auch ich habe mehrfach die verschiedensten Radio-und Fernsehsender angerufen und auch immer solche fadenscheinigen Antworten wie "..wer will denn sowas hören?" oder "...das interessiert keinen!" bekommen. Und wenn man z.B. mal die Puhdys im Radio hören sollte, dann nur mit einem alten Titel und auch da scheinen die Sender sich nur für insgesamt drei entschieden zu haben. Das zeigt mir doch, das keinerlei Interesse besteht, sich mit z.B. dieser Band zu befassen als Radiosender, ansonsten müßte man sich die Mühe machen aus knapp 300 Titeln etwas auszuwählen. Anderen Eastsidebands geht es nicht anders. City, Puhdys und Karat, Überbleibsel der Antike, sozialistische Musike? Nicht wirklich, sondern im Gegenteil, es sind Texte mit Niveau, gekonnte Musik. Da zeigt es sich, dass diese Musiker ihr Handwerk verstehen, sie haben es ja auch studiert und sind nicht in der Retorte enstanden, also nach den Vorstellungen eines "Machers" gecastet worden. Nun noch zur TV-Landschaft. Wenn mal im TV, dann ein Ausschnitt aus irgendeiner lääääängst weitvergangenen Zeit und dann wie schon weiter ober erwähnt, nur im ORB oder MDR. Der Sender ist mir egal, mir reicht es, wenn gute Künstler, die sehr wohl noch neue Scheiben rausbringen, in einem Sender kommen, aber könnte es dann nicht mal aktuell sein? Und das aktuellste Beispiel von Medienignoranz: Die Puhdys organisierten in eigener Regie ein Benefizkonzert in Dresden, an dem auch eine Reihe anderer Künstler auf Einladung der Band teilnahmen. In den Medien wurde nur erwähnt, dass ein Benefizkonzert stattfand und dass an diesem verschiedene Bands teilnahmen, u.a. auch die..., die...., die..., die Puhdys,...!
Als letzte Anmerkung noch ein Wort zur Mauer in den Köpfen, ich erlebe immer wieder Menschen, bei denen sie erst jetzt entsteht, eine Mauer, die früher nicht da war, weil es sich mit Ungerechtigkeit und Desinteresse an den Menschen im Osten (außer es passiert mal was spektakuläres dort) sowie fortschreitender Verarmung (auch die Sozialhilfesätze sind weit niedriger als im Westen unseres gemeinsamen vereinten Deutschlandes) schwerer leben läßt.
Gruß Charlotte