Ich war damals knapp 8 Jahre alt und habe in der Lüneburger Heide gewohnt. An irgendwelche katastrophalen Vorfälle bei uns in der Kleinstadt kann ich mich nicht erinnern. Ich glaube, bei uns fiel noch nicht mal die Schule aus. Morgens beim Zähneputzen im Bad habe ich immer auf die entsprechenden Meldungen im Radio gewartet - und war dann enttäuscht, dass unser Ort bzw. meine Schule nicht genannt wurde. In meiner Klasse waren ein paar Kinder aus den umliegenden Dörfern. Es kann sein, dass die ein paar Tage lang nicht zur Schule kamen. Aber mein Schulweg war nur gut 200 Meter lang - da hätte ich also keine Ausrede gehabt.

Es gab im Winter 1978/79 bei uns einfach nur enorm viel Schnee, und ich glaube, das hat meine Vorstellung von "Winter" nachhaltig geprägt. Wenn man sich heute erzählt, dass es "früher" noch richtige Winter gab, dann beruht diese Erinnerung wahrscheinlich vor allem auf diesem einen Jahr.

Wochenlang war alles weiß, mit festgefahrenen Schneedecken in den Wohngebieten. Am Straßenrand türmte sich meterhoch der Schnee, der von den Bürgersteigen weggeschippt wurde. Mit meinem besten Freund aus der Nachbarschaft habe ich bei uns im Garten nicht nur einen Schneemann gebaut, sondern auch eine ganze "Sitzgarnitur" mit Tisch und Stühlen aus Schnee.

Meine Eltern machten Spaziergänge in den Wald und zogen mich auf dem Schlitten hinter sich her. Und am Ortsrand gab es einen Hügel zum Rodeln, der mich natürlich jeden Nachmittag magisch angezogen hat.