oh wie ich mich freue, dass Du wieder auf der Spur bist, alte Schabracke :-)
Eigentlich fing unsere Freundschaft ja ganz witzig an, denn Ute schrieb mich vor etwas mehr als 2 Jahren an und bor mir an, mich mit zum Treffen nach Köln zu nehmen, wir telefonierten dann aiuch sehr schnell und ich, die ich eigentlich bei persönlichen Kontakten eher reserviert bin, wurde geradezu überrannt von Utes offener und ehrlicher Art - und glaubt mir, man merkt als alte Frau, ob da jemand nur heisse Luft bläst oder einfach grundehrlich ist.

Mir ist es schon einmal passiert, dass völlig Fremde, die ich nur aus dem BTX Chat und einer bekloppten Gruppe aus dem FIDO Netz kannte, erlebt habe - (das war 1992, da war eine Mailbox noch etwas ganz anderes als heute .. hier für alle, die da etwas drüber nachlesen wollen ein Link [de.wikipedia.org] )
Damals waren Frauen im Datennetz tatsächlich noch eine Sensation und in unserer Gruppe aus ca 50 Leuten waren höchstens 8 weibliche Wesen. Da ich einen Mailboxpunkt hatte, war ich auch im telefonoischen Kontakt mit einem Studenten aus München, der ebenfalls so eine Maulbox hatte und wir tauschten uns gerne auch privat mal telefonisch aus. Ich hatte einen schweren Reitunfall und lag mit kompliziertem Verzerrungsbruch des Sprunggelenks in Idstein im KKH und natürlich hatten "meine" Mailboxfans schon schnell gemerkt, dass da was nicht stimmen konnte, weil es keine Aktualisierungen mehr gab. So fand der Ma, jener Student, mich telefonisch denn auch schnell, weil er in den umliegenden KKHs nachfragte und plötzlich wurden Blumen geschickt, ich bekam anrufe und da ich in meinem ollen Hexenhaus auf dem Land sehr alleine und zurückgezohen lebte, organisierten die "Jungs" meine Versorgung - denn Pflegedienst usw war damals noch ziemlich kompliziert und ich wurde nach knapp 2 Wochen aus dem KKH mit fettem Gips bis in die Leiste entlassen - und ich war zu keinem Moment allein, die Jungs hatten es organisiert, dass einer immer 3 bis 5 Tage bei mir war, mein Haus war gross genug und besonders an einen erinnere ich mich, der war wirklich ein Engel, er hat gekocht, geputzt, mich versorgt wie seine eigene Mutter und nie hat er gemurrt ... er wollte sogar noch die Pflege meiner Pferde übernehmen , aber das machten zum Glück meine bäuerlichen und sachkundigen Nachbarn. Der junge Mann der mir da half, hatte ein ganz schlimm vernarbtes und entstelltes Gesicht durch einen Arbeitsunfall in einer Lackiererei und wahrscheinlich hätten wir nie ein Wort miteunander gewechselt , wenn ich ihm einfach so auf der Strasse begegnet wäre - und er, der durch seine Entstellung wirklich gezeichnet war, erzählte mir, dass er kaum presönliche Kontakte hatte und selbst seine Frau ihn verlassen hätte, weil er so entstellt war. Es kamen dann auch noch andere helfen und zum Dank habe ich ein Scheunenfest bei mir organisiert...einer war dabei, der war Feuerwehrmann und der brachte einen Mordsgrill mit und briet ein Spanferkel, ich hatte Biertische und Bänke geliehen und es wurde eine lange Nacht -
Es gab auch noch andere Begegnungen mit Menschen aus dem Netz auf persönlichen Ebene, es gab auch ziemliche Reinfälle - aber es stimmt einfach nicht, dass die angebliche Anonymität die menschen kalt und gefühllos werden lässt, im Gegenteil. Man lann Menschen nirgendwo so gut kennenlernen oder aber auch so wenig kennen lernen wie virtuell - das muss man nur rechtzeitig austarieren. Blender erkennt man schnell ... wenn man selst nicht zu viel erwartet.