"Ich sag mal" wird meines Erachtens gerne verwendet, wenn es den Eindruck erwecken soll, jemand habe von einem Thema Ahnung, obwohl er sich überhaupt nicht auskennt.

Vor ein paar Jahren sagten viele jüngere Leute "abgefuckt". Es handelte sich aber keineswegs um ein Wort der Gossensprache, das sagte irgendwie jeder. Mittlerweile höre ich es nicht mehr sehr häufig.

Ein Freund von mir beendete fast jeden Satz mit "Weißt du, was ich meine?" Seine Freundin ist irgendwann ausgetickt, hat ihm ein sofortiges Verbot dieser Passage aufgebrummt, und es verschwand.

Eines meines Hasswörter: "Spacken". Kenne ich aus der Heimat weniger, aber hier schon oft gehört. Ich habe sogar schon mehrfach Eltern gehört, die es zur ihren Kindern gesagt haben. Aber ich würde es schon als Wort der Gossensprache bezeichnen, bzw. als hart an der Grenze dazu. Die Eltern passten da meistens ganz gut rein ;-)

Gerne genommen werden auch diese falsch übersetzten Anglizismen, wie "In 2017". Das hat Bastian Sick ja in einem seiner Bücher schon erwähnt.

Ansonsten hat ja jeder so seine eigenen Wörter, der häufig benutzt. Mir wurde nachgesagt, ich sage oft "seinerzeit". Wenn ich "Kemie" oder "Kiena" sage, wird das sofort grinsend wiederholt (außer, ich sage es in Bayern, dann natürlich nicht). Daheim in der Familie benutzen wir ein paar Wörter, die bei uns gar nicht üblich sind, wie z. B. "bumpern" für klopfen (ist österreichisch), "Spreißel" für Splitter (ebenfalls u. a. in Österreich gebräuchlich). Auch das Wort "bumseln" für einen "Leibwind" habe ich, mit Ausnahme von früher in der Familie, noch nie gehört ;-)
Mein Freund antwortet, wenn er einen Namen nicht kennt, häufig mit "Kalle". zb auf die Frage, wie dieser Schauspieler heißt - Kalle.