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Re: DELTA MACHINE (dm)
Den Vorwurf finde ich gerade bei Depeche Mode etwas komisch. Die waren doch irgendwie Pioniere der elektronischen Musik.
Meiner Meinung nach greifen die bei diesem Album zeitgenössische "Elektronica"-Soundkulissen auf, mischen diese mit Anleihen der Sounds der 80er und der eigenen Songästhetik, dem typischen Gesang und Songwriting. Wenn man zum Album hätte sagen können, dass es klingt wie "Depeche Mode 198x" oder "199X", dann wären sie dafür auch abgesaut worden. Wenn man Musik nicht mag, dann mag man sie halt nicht. Daran lässt sich nichts ändern. Aber ist schon klar, dass sich Musiker immer weiterentwickeln müssen. Die einzige Gruppe, der man es abkauft und es irgendwie auch immer wieder funktioniert, wenn man über Jahre und viele Alben am Gleichen festhält, ist für mich ACDC. Ansonsten wüsste ich nicht, dass das funktioniert. Hier fällt mir übrigens gerade Prince ein - nicht, weil die Musik sich in irgendeiner Weise ähneln würde, sondern weil man in den 80ern etwas bemerkenswertes feststellen konnte. Als Prince sich zur Mitte der 80er in eine andere musikalische Richtung entwickelt hatte, gab es Künstler, die "so klangen wie...". Der Eine oder Andere hier kennt vielleicht "Oh Sheila" von "Ready for the World". Das war nur die Spitze des Eisberges. Mit Depeche Mode war das in den 80ern meines Erachtens nicht anders. Depeche Mode ging musikalisch in eine andere Richtung, und Lieder wie "The Great Commandment" von Camouflage wurden erfolgreich. Den Gruppen sei das alles gegönnt. Das soll keine Kritik der Nachahmung sein. es fällt nur auf, dass die "Klangästhetik" und die Arrangements immer eine Momentaufnahme sind. Ich halte es jedenfalls für nachvollziehbar, dass Gruppen nicht so klingen wollen und können, wie ihr eigenes Abziehbild vor X Jahren. Ich denke sogar, dass das oft in die Hose geht und manchmal die Fans sogar ein besseres Ohr dafür haben, die alte "Rezeptur" neu aufzuwärmen.
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