Für mich ist das Unwort des Jahres 2015 "Willkommenskultur". Damit einhergehend ist diese widerliche, unerträgliche Selbstbeweihräucherung, die in diesem land vor sich geht. Früher haben menschen geholfen, ohne dass es jeder an die große Glocke gehängt hat. Da bekam der Wanderer von der Bäuerin ein Glas Milch und eine Brotzeit, ohne groß Aufhebens zu machen - heute muss es in der Presse stehn und im TV gezeigt werden und dem Busfahrer, der "Refugees Welcome" im Bus durchsagt, die Medaille des Volkshelden verliehen werden. WIR haben ja schließlich eine "Willkommenskultur" - ein Helfersyndrom, das von Gutmenschen aller Bundesländer in den siebten Himmel gehyped wird und gefälligst auch öffentlich honoriert werden soll, mit Stolz, mit Anerkennung, mit gegenseitigem auf die Schultern klopfen. Wir sind Weltmeister im Selbstbeweihräuchern. Wir sind "Willkommenskultur." (Mit "Kultur" hat das helferleinsyndrom und das Willkommen heißen herzlich wenig zu tun. Aber man musste ja einen begriff für das, was gerade vorgeht, finden...).
Der Lonewolf Pete