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"Urmel"-Erfinder Max Kruse gestorben
Der Schriftsteller und Kinderbuchautor Max Kruse ist am vergangenen Freitag, 4. September, im Alter von 93 Jahren im oberbayerischen Penzberg verstorben. Dies teilte sein Verlag Thienemann-Esslinger am Montag in Stuttgart mit und bestätigte damit Berichte des Münchner Merkur und der Süddeutschen Zeitung. Zuletzt lebte der Erfinder der berühmten "Urmel aus dem Eis"-Reihe im oberbayerischen Penzberg. Max Kruse wurde am 19. November 1921 in Kösen, einem Ortsteil der Stadt Naumburg in Sachsen-Anhalt, geboren. Er war der jüngste Sohn des Bildhauers Max Kruse und der Puppenkünstlerin Käthe Kruse, die insgesamt sieben Kinder großgezogen haben. Auf Grund von Krankheiten war er längere Zeit vom regulären Schulunterricht und später auch vom Kriegsdienst befreit. Er absolvierte das Abitur und studierte anschließend Philosophie und Betriebswirtschaft. Nachdem er die Firma Käthe-Kruse-Puppen seiner Mutter nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik neu aufbaute, arbeitete Max Kruse als Werbetexter und später als freier Schriftsteller. 1969 schuf er den grünen, lispelnden Dinosaurier Urmel, der zu seiner bekanntesten Figur werden sollte. Urmel schlüpft nach Jahrmillionen aus einem tiefgefrorenen Ei und findet bei Professor Habakuk Tibatong auf der Insel Titiwu ein Zuhause. Die Geschichten um Urmel wurden nicht nur zu einem Klassiker der Kinderbuchliteratur, sie zählen auch zu den berühmtesten Geschichten der Augsburger Puppenkiste. 1995 wurde der Stoff als moderne Fassung in Zeichentrickform neu interpretiert. 2005 folgte eine Theaterfassung mit Dirk Bach als Urmel, die auch im Fernsehen ausgestrahlt wurde. 2006 kam schließlich eine computeranimierte Neuauflage der Geschichte in die Kinos. Neben der "Urmel"-Reihe zählen unter anderem auch die "Der Löwe ist los"-Bücher, "Der Morgenstern", "Don Blech", "Im weiten Land der Zeit" und "Lord Schmetterhemd" zu Max Kruses Werken. Zahlreiche Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt, einige auch verfilmt. 2008 veröffentlichte er das religionskritische Buch "Antworten aus der Zukunft", das er ein Jahr zuvor bereits unter dem Pseudonym Friedhelm Schenitz und dem Titel "En(t)dzauberung. Herbst des Religionszeitalters" auf den Markt brachte. 1993 erhielt Max Kruse das Bundesverdienstkreuz. Die Kleinstadt Penzberg veranstaltet zu Ehren des Schriftstellers jährlich die Max-Kruse-Tage und schreibt den Preis Penzberger Urmel aus. 07.09.2015 - Glenn Riedmeier/wunschliste.de Bild: HR [www.wunschliste.de]
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