Auch wenn ich es sicherlich in andere Worte gepackt hätte stimme ich im Grunde zu.

Wenn ich nachts wach liege weil ich vor Sorgen nicht schlafen kann dann liegt das nicht daran dass gerade in Afrika unter schlimmsten Verhältnissen Kinder verhungern, Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken oder Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt werden. Was mich am schlafen hindert sind dagegen banale Dinge angefangen von Sorgen aus der Arbeit bis Sorgen vor Krankheiten.

Und ich glaube ich lehne mich nicht zuweit aus dem Fenster wenn ich behaupte diese Indifferenziertheit gegenüber fremden Menschen betrifft uns alle. Keiner kann die Last der Welt auf seinen Schultern tragen. Es öffentlich auszusprechen wird aber gleich als Affront wahrgenommen, es sich auch nur selbst einzugestehen widerspricht unserer Erziehung. Aber "liebe Deinen Nächsten" gilt nur solange man sich den auch aussuchen kann.
Je fremder uns die leidenden Menschen sind, umso weniger interessieren wir uns für sie. Das ist der Grund wieso der Mord an fünf Redakteuren die Nachrichten für Wochen beherrschen während ein 2000 Menschen Massaker in Afrika nebenher erwähnt wird.

Es sind die gleichen Leute die die schrecklichen Bilder von ertrinkenden Menschen im Fernsehen sehen und Aktionen fordern, wie die die auf die Strasse gehen weil in ihrem Viertel ein Hotel zu einer Asylunterkunft umgebaut werden soll.

Die Wahrheit ist: Die meisten würden sicherlich allen Menschen auf der Welt gerne helfen, aber nur solange es sie selbst nichts kostet oder sie Lebensqualität einbüßen müssen.