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Re: Liebe Forenmaster
Klar, der Wirkradius der Meinungen hält sich sicherlich in Grenzen.
Ich erwarte durch die Diskussion schon einen Erkenntnisgewinn, und sei es nur die plumpe Bestätigung dessen, mit dem ich argumentiere. Allerdings finde ich es etwas überheblich, schon davon auszugehen, dass man nicht seine Meinung revidieren, gegebenenfalls sogar komplett verwerfen müsste, wenn bessere Argumente auftauchen, und sei es auch nur in Teilaspekten. Mir macht das Argumentieren aber auch einfach Spaß, und in vielen Belangen sehe ich die Diskussion als eine Art sportliche Aktivität, bei der bestimmt nicht immer derjenige gewinnt, der die besseren Argumente liefert. Ich finde es spannend, rhetorische Stilmittel erkennen zu können, Methoden der Manipulation zu entdecken, um argumentativ darauf reagieren zu können, vom unverbindlichen "Sparring" auch in den "Vollkontakt" und umgekehrt wechseln zu müssen. Ich schaue mir auch gerne für mich interessante Reden, Diskussionsrunden und Debatten an, steuere im Netz Seiten wie die des "European" an [www.theeuropean.de] . Ich interessiere mich also auch für die Diskussion an sich, über die Inhalte hinaus - ohne dass die Inhalte beliebig sein müssen, ganz im Gegenteil. Themen wie den politischen Islam und den Einfluss der Religion auf die Gesellschaft allgemein verfolge ich schon sehr genau, auch über die Grenzen Deutschlands hinaus, soweit mir das möglich ist. Tatsächlich würde ich mir wie Sir Hillary hier eine lebendigere Diskussions- und Debattenkultur wünschen, nicht nur in den Medien, sondern durchaus auch auf einer unteren Ebene. Für mich ist das, trotz der Plumpheit mancher Beiträge, immer noch die beste Art, um eigene Standpunkte bilden zu können, denn wer gezwungen ist, auf etwas argumentativ einzugehen, muss dafür vielleicht das Eine oder Andere gelesen und gehört haben, muss sich gezwungenermaßen mit Themen genauer beschäftigen um einen eigenen Standpunkt zu bilden. Das halte ich für einen Wert an sich, der mit dem begrenzten Wirkradius des eigenen Handelns erst einmal nichts zu tun hat, und ich würde die Diskussion damit durchaus in ihrem Zweck in die Nähe der antiken Philosophie rücken, den Vorstellungen von Dialektik eines Platon oder Aristoteles, selbst dann, wenn die Themen banal sein sollten. Dieses Thema wurde beendet. Eine Antwort ist daher nicht möglich.
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