Ich gebe dir vollkommen recht: Die neue Version ist superlahm. Erstens hat sie überhaupt keinen dramaturgischen Aufbau. Beispiel: Wo im Original schon in der ersten Minute die Drums von Phil Collins einsetzen – zu den Vocals von Boy George, der in der kurzen Szene übrigens mehr Spirit ausstrahlt als sämtliche in dem neuen Filmchen zu sehenden Stars - trällert in der neuen Coverversion jemand (oje, ich kenn den Mann tatsächlich nicht) einfach so ein bisschen dahin.

Dem Ganzen mangelt es einfach an Spirit; man hat den Eindruck, dass hier ein altes Erfolgsrezept relativ kurzfristig neu aufgekocht wurde, ohne dass jemand emotional wirklich dahinter steht. Auch deine Kritik an den vielen Solodarstellungen finde ich voll ins Schwarze getroffen: während es im Original immer wieder Passagen gibt, wo einige der Stars miteinander singen, singt man hier alle allein. Und versucht sich teilweise, durch besonders eigenständige Interpretationen noch ein wenig in den Vordergrund zu drängen - was so einem Gemeinschaftsprojekt naturgemäß immer im Weg steht.

Nun ja. Aber andererseits: was soll's! Solange das Ganze tatsächlich etwas Geld in die Kassa spült, das im besten Fall auch wirklich der medizinischen Versorgung Westafrikas zugute kommt, kann ich's nicht schlecht finden. (außer musikalisch.)