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Re: Putin Interview von Hubert Seipel
Sir Hilary schrieb:
>'Das in der Ukrainischen Regierung wahrlich keine Heiligen sitzen, auch dies ist bekannt . Aber es ist nun mal die Regierung die vom Volk gewählt wurde.'< Eben nicht! Die vom Volk gewählte Regierung wurde wie Du vielleicht weißt mit Unterstützung des Westens gestürzt, der legitime Präsident musste in den östlichen Landesteil flüchten. Es geht Dir ja wie ich herauslesen kann, rein um die Legitimation (nicht um die 'Qualität' des Präsidenten)...und die ist klar auf Seiten des ehemaligen Präsidenten Janukowitsch! Wir können natürlich auch argumentieren, der Westen wollte nicht akzeptieren, dass sich die Ukraine Richtung Russland orientiert, also stürzen sie den Präsidenten. Aber sowas macht ja nur Putin, wie Swifty und Du meist argumentieren... >'Putin...mit seiner ganz offenen militärischen Truppenunterstützung der Separatisten - und die Separatisten sind nun wirklich jenseits jedweder Legitimation!'< Warum sind sie das? Und wer entscheidet, welche seperatistischen Bewegungen legitim sind und welche nicht? Die UCK im Kosovo war bis '99 eine (auch von Seiten der USA so geführte) Terrororganisation. Plötzlich haben andere Interesse Priorität, also machen wir aus Terrorgruppen schnell mal Freiheitskämpfer... Die Gruppen in Syrien gegen den legitimen Präsidenten zu unterstützen ist in Ordnung, in der Ukraine nicht? In Kolumbien we/urden Paramilitärische Einheiten unterstützt, ebenso in Honduras. etc etc Unabhängig von der Ukraine, es geht immer um die Interessen der USA: in Nicaragua unterstützen wir einen Diktator, in Syrien nicht. Im Irak unterstützen wir einen Diktator (so lange wir ihn brauchen...danach wird er gestürzt), im Iran nicht. In Lybien unterstützen wir einen Diktator (so lange wir ihn brauchen...danach wird er gestürzt), in Panama nicht... Die Liste ließ sich endlos lang fortführen...und würde ich das jetzt tun, kommt von Dir nur: eh klar, Antiamerikanismus?! Und um hier noch ein wenig Öl ins Feuer zu gießen;) einen wesentlichen Punkt gilt es dennoch anzusprechen: Die USA sehen ihre (immer rein wirtschaftlichen, als einzige Ausnahme würde ich Kuba gelten lassen) Interessen überall auf der Welt gefährdet: in Korea, in Vietnam, im Irak, in Syrien, im Kosovo, in Lybien, in der Ukraine, und und und Die Russen sehen ihre nationalen, sicherheitspolitischen Interessen wenigstens in der unmittelbar angrenzenden Region gefährdet, in einer Grenzregion in der hauptsächlich Russen leben und in der sich der ehemalige Gegner, die Nato, völkerrechtswidrig und gegen geltende Verträge verstoßend, breitmacht. >...das Unrecht des einen, kann niemals das Unrecht eines andere legitimieren...< Das tue ich nicht! Finde es persönlich aber wohltuend (und auch beruhigend) zu wissen, dass es wieder zwei Mächte gibt (auch nur solange bis China sich entschließt mitzuspielen), die ihre Interessen ungeachtet des Völkerrechts durchsetzen, mit dem allzu schönen Argument: Weil ich es kann! Und die Gegenseite kontert dann wie das kleine störrische Kind: 'Nein, nur ich darf das! Deswegen darfst du das noch lange nicht!' Das empfinde ich als blanken Hohn! Ach, und das Argument mit den Homosexuellen hat in dieser Diskussion meines Erachtens auch nichts verloren! Nur weil hier manche den Ukraine objektiv beurteilen, was wie wir schon aus unserer letzten Diskussion wissen, Dir äußerst schwer fällt, heißt das nicht, dass wir uns Putin for Preseident wünschen, seine Politik grandios finden, oder seiner Einstellung Homosexuellen gegenüber applaudieren... Gruß Baki In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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