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Re: Robin Williams ist tot ...
Sven-B schrieb:
------------------------------------------------------- > Payipwat schrieb: > -------------------------------------------------- > ----- > > > Ich komme da nicht drüber weg, bin sehr > traurig. > > Es ist seltsam, wie sehr einen manchmal der Tod > eines doch eigentlich unbekannten Menschen > mitnimmt, besonders wenn er durch so ein völlig > unerwartetes Ereignis wie Selbstmord eintritt. > .... > Also manchmal ist es wohl so, das man über so ein > Ereignis nicht einfach wegkommt, auch wenn es > einen Fremden trifft. Mir ging es so beim Tod von Freddie Mercury. Mit dem bin ich noch nicht mal zusammen am Tisch gesessen. Als Studentin lief ich damals immer an nem kleinen Laden vorbei, vor dem die Zeitung mit den 4 Buchstaben ausgehängt war. Und ein paar Tage vorher war da schon ein Bild von einem ausgezehrten Freddie, der zugab AIDS zu haben. Schon das hatte mich zutiefst geschockt. Als er dann starb war ich den ganzen Tag irgendwie neben mir. Am Abend war ich auf ner Party eines Freundes, da war ich nicht die einzige, die da geschockt fragte: "Hast du schon gehört? Freddie Mercury..." Noch Jahre danach bin ich in Tränen ausgebrochen, wenn ich "The Show Must Go On" hörte - das hatte nach Freddies Tod eine ganz andere Bedeutung bekommen. Sein Schwanengesang, den er geschrieben und gesungen hatte, wohl wissend er leidet an einer Krankheit, die nicht behandelbar ist, und an der er qualvoll sterben wird, und man konnte irgendwie die Verzweiflung aus seiner Stimme hören, wenn er es heraus schrie. Und ganz besonders berührend fand ich die Zeile "inside my heart is breaking, my makeup may be flaking, but my smile still stays on". Welch ungeheurer Mut, welch Stärke im Angesicht des Todes! Und vorgestern ging's mir mit Robin Williams so ähnlich. Ich heulte, als ich den Club der toten Dichter noch mal ansah. Nicht nur bei der Schlussszene - das sowieso - aber auch bei Szene, in der er den jungen Schülern die Fotos ihrer Vorgänger zeigt: "Da seht sie euch an! Sie sind wie ihr, jung, vor Leben, Kraft und Hormonen strotzend. Sie hatten ihr ganzes Leben noch vor sich - und jetzt sind sie Dünger für die Blumen". Eine Analogie zu dem damals Mitte 30 Jahre jungen Robin Williams auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft... Niemand verstand es so gut Tragik und Komik zu vereinen. Aber - anders als bei einem nahen Verwandten - konnte ich nach 1 Tag des Schocks und der Trauer auch wieder zur Tagesordnung übergehen. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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