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Re: Das Gaucho-Lied
Die Lehre, die ich aus der "performance" der deutschen Spieler und dieser ganzen Diskussion ziehe:
Es gibt höchstwahrscheinlich kein "positives Nationalbewusstsein" (das wusste ich allerdings schon vorher). Falls es das doch geben sollte, wird es ganz bestimmt nicht von Fussballspielern und -Fans repräsentiert, denn die Verhöhnung von Gegnern ist kein Spaß, sondern schlicht und einfach ausländerfeindlich (der Nazi-Vergeich ist übertrieben) . Wer diese Haltung kritisiert, wird abgekanzelt als "Dauerempörter" (Knurpsel), "spaßbefreite Journalisten" (Jediklaus) und "Spaßbremse" (Bardnet). Das klingt schon beinehe so, als gäbe es eine "patriotische Pflicht", sich über einen Sieg der "eigenen" Mannschft zu freuen. Wenn selbst die ausländischer Presse das herunterspielt, ist das kein Argument, denn wahrscheinlich erinnern sich die Journalisten, dass ihre eigenen Landsleute sich schon ähnlich verhalten haben oder sie wollen schon im Voraus etwaige Entgleisungen entschuldigen. Die Argumente "die Andernen machen das auch, das gehört beim Fussball dazu, im Überschwang der Gefühle ist das doch nicht so schlimm" usw. gehen mir gewaltg auf die Nerven, sie zeigen nur, dass sich alle damit abgefunden haben (oder vielleicht sogar gutheißen), dass Fussballfans sich unzivilisiert verhalten. Und damit meine ich nicht nur die Saufgelage.. ZumGaucho-Lied selbst: Ich finde es einfach nur saudumm und gehässig. Und zum Verhalten der Nationalspieler: Es ist nun einmal ein gewaltiger Unterschied, ob besoffene Fans (Fan: Kurzwort für Fanatiker, sollte man nie vergessen) oder die Spieler selbst sich schäbig verhalten. So, jetzt aber Schluss mit dieser "typisch deutschen Nestbeschmutzung", diskutieren wir doch über das Wembley-Tor... In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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