Fortitude schrieb:
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> Wie sollte die Staatsanwaltschaft Einblick haben,
> wenn die Unterlagen der Finanzbehörde erst kurz
> vor Prozessbeginn und nach letztmaliger Forderung
> von der Finanzbehörde einging?

Vielleicht weißt du das nicht, doch normalerweise entdeckt jemand ein Verbrechen, beispielsweise man kommt nach Hause und die Tür ist aufgebrochen. Man ruft die Polizei und diese ermittelt einen Tatverdächtigen. Damit gehen sie zur Staatsanwaltschaft und die entscheidet, ob genug vorliegt, wenn ja, geht das vor Gericht.

Im Fall Hoeneß gab es die Zeitungsrecherchen und die gingen nicht an die Polizei.
Um bei dem Diebstahlbeispiel zu bleiben: Es wäre soll, als hätte sich der Dieb selbst angezeigt, woraufhin die Staatsanwaltschaft ein Verfahren eröffnet hat, weil der Dieb in seiner übereilten Selbstanzeige vergessen hat, dass er zwei Ringe mehr genommen hat, die sich später dummerweise als reines Platin von unschätzbarem Wert erweisen sollen. Klar hätte der Dieb das wissen können, wenn er sich damit beschäftigt hätte, doch wenn man eben kein Experte ist.


> Noch mal, Hoeneß wurde aufgefordert Unterlagen einzufordern. Weder
> die Staatsanwaltschaft, noch die Finanzbehörde
> wurden korrekt informiert. Ansonsten wäre man
> wohl kaum über eine Steuerschuld von 27,5 Mio.
> aus allen Wolken gefallen.

Ich denke, dass Hoeneß da mit aus allen Wolken gefallen ist.
Das einfache Steuerrecht ist so schon kompliziert, dann noch Spekulationen und Ausland mit dabei und auch massive Kontenbewegungen. Da fällt der Durchblick schwer, sonst wäre die Selbstanzeige nicht so schlampig und übereilt ausgefallen.
Natürlich fordert die Staatsanwaltschaft die Unterlagen ein, irgendwann müssen die ja auch mal ihren Job machen.