Leo schrieb:
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> Wieso ist es "Hetze", wenn sich deutsche
> Steuerzahler darüber aufregen, dass
> Großverdiener gegen das Gesetz verstoßen, Gelder
> beiseite schaffen und dann mit einer
> "zerknirschten" Selbstanzeige mit einer Ministrafe
> davonkommen?

Der Mann hat sein Geld legal in die Schweiz gebracht, dort spekuliert und dann seine Gewinne nicht versteuert. Das ist schon mal ein Grundunterschied zu anderen Großverdiener, die das Geld illegal in die Schweiz schaffen und nichts davon versteuern.

Zudem hat er sich selbst angezeigt und ich bin mir sicher, dass er das alles andere als zerknirscht gemacht hat. Schließlich wollte er das vorher bereits tun und man kann ihm sicher nicht vorwerfen, dass er das diskret abwickeln wollte.

Wenn ein Mitglied eine kriminellen Bande aussteigt und sich stellt, obwohl er selber genug auf dem Kerbholz hat, wird das strafmildernd berücksichtigt, auch wenn es nur die eigene Not war, die denjenigen vorwärts treibt. Ebenso strafmildernd wird es von einem Gericht gewertet, wenn der Täter geständig ist und den Schaden von sich aus wieder gut macht.
Beides hat Hoeneß durch seine freiwillige Selbstanzeige (Es gab kein Abkommen, keine CD für seine Ecke) gemacht und dennoch hat ihn die Staatsanwaltschaft voll auflaufen lassen, weil sie knallhart vom Promibonus profitiert hat.
Die Verhaftung vor einem Prozess war völlig unnötig oder kann mir jemand rational begründen, warum bei einer Selbstanzeige Verdunkelungs- oder Fluchtgefahr bestehen soll?
Jeder andere Steuertäter, der sich aus Angst vor den Daten-CDs gestellt hat, wurde diskret behandelt und durfte einfach bezahlen. Da waren sicher auch einige große Fische dabei. Bei Uli Hoeneß sickert das Ganze zufällig zum Focus durch.

Für mich ist das eindeutig eine ungleiche Behandlung. Als Hetze empfinde ich es noch nicht. Doch ich gönne ihm den Triumph, dass sein Verein eine wunderbare Saison gespielt hat.
Mir tat er leid, dass er nicht einmal das genießen konnte. Er traute sich nicht richtig den Pokal anzufassen und ich bin mir sicher, dass der gerne dazu etwas gesagt hätte oder bei der Feier aktiver dabei gewesen wäre.

Ich zahle meine Steuern und Steuerhinterziehung ist mit Sicherheit kein Kavaliersdelikt, wie man so schön sagt, doch bin ich für eine Gleichbehandlung aller Steuertäter und zudem auch für sinnvolle und gerechte Strafen, die zum Glück von einem unabhängigen Gericht und nicht von einem Haufen Bayernhasser (Wann wurde das eigentlich Volkssport) festgelegt wird.