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Re: Medaillenspiegel auf amerikanisch
Ohne solche Methoden irgendwie schönreden zu wollen: Leistungssport ist fast immer Drill. Und gerade bei Kindern kann man nur schwer von Selbstbestimmung reden – da ist es im Ergebnis kaum ausschlaggebend, ob die treibende Kraft ehrgeizige Eltern, übermotivierte Trainer, gierige Sponsoren oder geltungssüchtige Staaten sind.
Leider hat man in dieser Diskussion manchmal das Gefühl, im Westen geschähe alles freiwillig, dopingfrei und zum Wohle des Sportlers. Wer sich die Medaillenspiegel (egal, nach welcher Zählung) ansieht, muss sich zumindest kurz mal fragen, wieso ein Volk mit 300 Mio. Einwohnern wie die USA genauso erfolgreich sein kann, wie eins mit 1,2 Mrd. (also der vierfachen "Materialbasis") – noch dazu, wo doch alle Chinesen gedopt sein sollen. Wer glaubt tatsächlich, dass es in den USA und den restlichen Staaten der "freien Welt" nicht ähnliche physische, psychische und medizinische Trainingsmethoden gibt wie in den angeprangerten totalitären Systemen? Nur sind bei uns die Methoden halt nicht staatlich verordnet, sondern folgen schlichter Geldgier und blindem Ehrgeiz. Glaubst Du allen Ernstes, bei uns wird einer Hochleistungsschwimmer, ohne fünf Tage die Woche mindestens sechs Stunden wie irre zu trainieren? In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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