Mir hat der Film auch nicht gefallen. Das hat auch nichts mit dem "Gutmenschentum" des Films an sich zu tun, sondern dass der Film genau null Spannung erzeugt.
Es geht immer nur aufwärts im Film, es gibt keinerlei Rückschläge, genau gar keinen Spannungsbogen - mit Ausnahme des Schlusses natürlich, da war die Richtung aber schon so gefestigt dass das Ende auch da keine Überraschung mehr darstellen konnte.
Und auch die Beziehungen unter den Charaktären sind herausragend unspektakulär, es gibt nur Verständnis füreinander, keine Reibungen, keine Konflikte. Da sind selbst die bigotten Seventh Heaven Figuren interessanter gestaltet.
Filme mit diesem Thema gibts schon lange, z.B. D.A.R.Y.L. oder selbst Filme wie K9 oder Beethoven schlagen in die gleiche Kerbe. Und alle haben dieses Thema deutlich spannender und unvorhersehbarer umgesetzt. Ich habe die ganze Zeit auf den grossen Knall gewartet: Er vergewaltigt seine Stiefschwester, jemand wird schwer krank, die alte Gang bringt einen um - aber genau nichts ist passiert. Man kann den Film in genau einem Satz zusammenfassen, und es gibt dabei kein storyrelevanten Detail das man nicht unterbringen könnte.

Das schmälert aber nicht die schauspielerische Leistung von z.B. Sandra Bullock, die der tatsächliche Hauptdarsteller war und auch die Supermutter mit ausgeprägter philanthropischer Neigung überzeugend darstellte. Man fragt sich nur, warum ihr Haus nicht schon längst in ein Waisenhaus umfunktioniert wurde.
Der eigentliche Hauptdarsteller wurde - natürlich weil es der Character und die Regie verlangte - mit Ähnlicher Mimik wie Kristen Stewart ausstaffiert, war also frei austauschbar.
Mein eigentlicher Schauspielerheld in diesem Film ist Jae Head, der den SJ verkörperte. Der spielte meiner Meinung nach durchaus in der selben Liga wie Haley Joel Osment damals.