Du wirst es nicht so sauber trennen können, auch wenn ich sehr gut verstehe, was Du meinst oder welche Richtung das besser nicht nehmen sollte.
Ich saß damals im Büro, wir hatten die Fernseher, die wir für die EM 2000 in den Büro aufgestellt hatten. Plötzlich ging es durch die Büros: Fernseher einschalten. Und den Rest des Tages saßen wir, unabhängig von der Position, Chef wie Angestellter, vor den Geräten. Gearbeitet wurde nicht mehr.
Für mich war das unerklärlich und bis zum zweiten Einschlag glaubte ich an eine Art verhängnisvollen Absturz.
Als später dann die Militärmaschinerie angeworfen wurde und Amerika mal wieder Krieg führte und die Islamophobie kultivierte, war mir klar, dass wir eine jahrzehntelangen Konflikt bekämen und die Rechte eines jeden Einzelnen für die Verteidigung der Freiheit eingeschränkt werden würde.
Und so kam es denn ja auch. Für mich bedeutet dieser Tag nicht nur einen unvergeßlichen entsetzlichen Terroranschlag, sondern infolgedessen auch den Ausverkauf der eigenen moralischen Prinzipien. Anstelle die Chance zu nutzen und Allianzen zu schmieden, wurden ganz Staaten, eine ganze Religion verteufelt.