Oh, das ist schon heftig. Der hatte in seiner Kindheit bestimmt nie das Brettspiel 'Deutschlandreise' vor der Nase gehabt.
Ernsthaft, solches Grundwissen sollte man sich schon erarbeitet haben. Man kann das zwar nicht komplett auf die Schulbildung abwälzen, aber ich halte es schon für einen Teilaspekt des Problems, dass man sich in manchen Fächern ziemlich durchmogeln kann und am Ende nichts an Wissen hängen geblieben ist. Was ich allerdings auch als Problem ansehe ist der Umstand, dass ich z.B. in der Schule gelernt hatte, wo in den USA der 'corn belt' und der 'dairy belt' liegen, was teilweise ja schon überholt ist. Ich hatte von Plattentektonik gehört, von Erzabbau bei Kiruna und weiß der Geier was noch, und konnte dabei noch nicht einmal die größeren Städte der Umgebung den richtigen Windrichtungen zuordnen, wenn es nach der schulischen Bildung ging.
Solche Diskussionen sind immer schwierig, weil sie auch das Thema anschneiden, was schulische Bildung leisten muss und was zum Kanon des Allgemeinwissens denn nun gehört, und was nicht. Schule heute lehrt halt kaum noch dieses datenbezogene Faktenwissen, das viele Ältere noch präsent haben. Während heute mehr die Zusammenhänge gelehrt werden, wurde im Kontrast dazu den Schülern früher Fakten- und Datenwissen eingehämmert ohne Ende. Gerade deshalb können viel Ältere noch Schillers Glocke rezitieren, kennen die Hauptstädte aller möglichen Ländern, haben aber oft Probleme in der Analyse und Interpretation. Das andere Extrem ist dann die jüngere Schülergeneration, die wohl in ihrer ganzen Schullaufbahn mit irgendwelchen Analysen und Interpretationen beschäftigt war, aber selten durch hartes Faktenwissen glänzt. Zu dieser Generation zähle ich mich auch, weil das mindestens seit den 70ern wohl dergestalt ist.
Beide Extreme halte ich eigentlich nicht für erstrebenswert.