Re: Zitat N24: "Bin Laden totgetötet"
geschrieben von:
Myra, 03.05.11 15:55 |
Leo schrieb:
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> Myra schrieb:
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> -----
> > Wir reden hier doch über den Tod von Osama bin
> > Laden ...
>
>
> Nein, wir (also ich zumindest) reden auch über
> Schuld (ich habe auf Knurpseln sinngemäße
> Bemerkung, nur die Terroristen würden absichtlich
> Unschuldige töten, geantwortet), die Gründe für
> die Ausweitung des Terrors und die Chance,
> irgendwann wirklich etwas im Kampf dagegen zu
> erreichen.
>
> Wo, wenn nicht in einem solchen Thread, sollte man
> über solche Fragen diskutieren?
>
> Für mich ist das eins der größten Probleme
> überhaupt: Dass man sich hinstellt und sagt: Das
> ist einfach Terror, diese Leute töten sowieso aus
> Vergnügen, und das hat nichts mit der
> internationalen Situation und der immer weiter
> klaffenden Schere zwischen arm und reich zu tun.
>
> Die Terrorbewegung besteht doch nicht nur aus bin
> Laden und ein paar anderen feigen Mordbrennern im
> Hintergrund. Da gibt es Hunderte Mitstreiter in
> seinem direkten Umfeld, Tausende "Gotteskrieger"
> weltweit und Millionen, die zumindest mit ihm
> sympathisieren. Was für einen Sinn macht das,
> ständig abzuwiegeln und zu sagen: Hier geht es
> nur um diesen einen Mann?
>
> Dieser vom Hass zerfressene Fanatiker hätte
> alleine gar nichts angerichtet, wenn er nicht so
> viel Unterstützung hätte. So einer wie der macht
> sich nämlich höchst ungern selber die Hände
> schmutzig, sonst hätte sich – dank
> Selbstsprengung der Anführer – das Problem
> Terrorismus schon längst von selbst erledigt.
> Aber wir tun wir noch immer so, als könnten wir
> diesen ganzen Hass, der da brodelt, einfach mal
> mit "von Grund auf bösen Menschen" und "falscher
> Religion" abtun. Fanatismus, Wut und Terror
> brauchen einen Nährboden, und der heißt
> Ungerechtigkeit. Hasstreiber wie bin Laden und ein
> falsch interpretierter Koran sind nur der Dünger,
> damit aus Wut Mord wird.
Wie du ja auch geschrieben hast, gibt es Terror aus den unterschiedlichsten Gründen - das sehe ich ja genauso.
Im Falle der Al-Kaida (und somit gewachsen auf dem Nährboden Osama bin Ladens) aber ist dieser Terrorismus einfach nur ein fanatischer Glaubenskrieg, der eben nicht von armen, unterdrückten Menschen vorangetrieben wird.
Würde es diese reichen Treiber und Hassprediger gar nicht geben, gäbe es natürlich immer noch Hunderte, die unzufrieden sind. Aber diese Art des Terrorismus könnten sie gar nicht händeln. Nur jemand der wohlhabend ist, kann ein Attentat wie den 11. September logistisch planen.
Und natürlich müsste man etwas gegen viele Ungerechtigkeiten dieser Welt tun. Meiner Meinung nach reicht das im Falle von religiösen Fanatikern aber nicht aus.
Denen brauch es nämlich nicht schlecht gehen: religiöse Fanatiker (und damit mein ich jetzt mal jede Religion) kann es noch so gut gehen, trotzallem fühlen sie sich ungerecht behandelt. Und dagegen kann man meiner Meinung nach nicht viel tun.