Da hab gerade ein aktuelles Beispiel.

Eine mir nahe stehende ungetaufte Person hat vor Jahren eine Katholikin katholisch geheiratet. Die Ehe ging auf deren Betreiben hin aber nach kurzer Zeit wieder in die Brüche und wurde geschieden.

Nun hat die Person eine neue Herzdame gefunden, für die es die erste Ehe ist und die nun ihrerseits gern den Segen ebenfalls der katholischen Kirche hätte. (Ich schrieb an anderer Stelle schon mal darüber.) Die ungetaufte Person hat nun deshalb vor dem katholischen Kirchengericht um Auflösung dieser ersten Ehe gebeten - obwohl er selbst gar nicht katholisch ist - und das geht nur unter ganz bestimmten Bedingungen, und in seinem Fall nur deshalb, WEIL ER NICHT GETAUFT IST (Privilegium fidei). Und das müssen sogar zwei Zeugen bestätigen, weshalb ich nun höchstoffiziell vor den kirchlichen Vernehmungsrichter einbestellt worden bin.

Wäre er zu irgendeiner Zeit getauft worden, würde diese Ehe (kirchlich gesehen) bis in alle Ewigkeit bestehen, obwohl er ihm deren Scheitern in keinster Weise vorzuwerfen ist.