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Re: Nationale Volksarmee - NVA (DDR)
Maik schrieb:
------------------------------------------------------- > Genau das ist ja so erschreckend, auch die DDR sah > sich als demokratischer Staat und war eine > Diktatur. Sind wir denn wirklich so demokratisch > und rechtsstaatlich, wie wir stets davon reden? An > einer Autobahnbrücke stand vor Jahren mal > gesprüht: "Wenn Wahlen etwas nützen würden, > wären sie verboten". Von Wahl zu Wahl kommen mir > mehr Zweifel, ob an dieser Schmiererei nicht ein > Fünkchen Wahrheit steckt..... Quatsch mit Soße! Sorry, aber anders kann ich das nicht bezeichnen. Zum ersten, nur so nebenbei... das Regime wußte genau, daß sie nicht demokratisch waren. Ich empfehle Dir mal einen Blick in die Geschichte. Es ist überliefert, daß Ulbricht und Konsorten die Parole ausgaben, daß alles demokratisch auszusehen hat, aber man selbstverständlich nie wirklich die Kontrolle abgeben will. Zweitens: Daß unsere Demokratie doch ganz gut funktioniert, zeigen nicht nur seit Jahrzehnten die vielen Bürgerinitiativen, die vieles erreicht haben und so manchen (Lokal-)Politiker zum Umdenken, Einlenken und schließlich Ändern von Plänen und Vorhaben gebracht haben, sondern vor allem das Auftauchen zweier neuer Parteien. Anfang der 80er kamen die Grünen und brachten frischen Wind ins Parlament mit pullovertragenden und strickenden Abgeordneten, die sich aber bald etablieren konnten und wichtige Impulse nicht nur im Umweltschutz für unser Land und für die Gesetzgebung machen konnten und sogar schon einmal (und vermutlich bald wieder) in der Regierungsverantwortung sein werden. Und jetzt stürmen die Piraten, noch etwas konfus, die Parlamente. Und auch selbst wenn die sich nicht halten können, ist es ein Beispiel dafür, wie Demokratie sein sollte. Wer sich von keiner Partei oder Gruppierung vertreten fühlt, kann in Deutschland jederzeit selbst eine Partei gründen und aktiv versuchen, das zu ändern, was ihm nicht gefällt. Wer sich aber wie Klein-Moritz an den Stammtisch verzieht und dort mit anderen Unzufriedenen nur Parolen kloppt, dem ist nicht zu helfen. Wer aber die Bundesrepublik Deutschland als Staat mit einer Diktatur gleichsetzen will, weil Menschen nun einmal so sind, wie sie sind (die einen sind eitel, egoistisch, machthungrig, korrupt und die anderen eben nicht) und sich das oft auf die Wirtschaftsebene niederschlägt und manchmal auch in der Politik, der ist einfach dumm. (Ein anderes Wort, daß passender wäre, setze ich hier lieber nicht ein). Nur noch ein Beispiel, gerade zum sozialen Bereich. Gerhard Schröder hat als Bundeskanzler die Agenda 2010 durchgesetzt. Die haben meiner Meinung nach arbeitsmarktpolitisch und sozial einen großen Schaden angerichtet. Trotzdem unterstelle ich Herrn Schröder nicht (trotz seiner Basta-Attitüden), daß er den Menschen damit schaden wollte. Er war der Meinung, daß diese Politik richtig wäre. Ich bin dieser Meinung nicht. Trotzdem käme ich nie auf den Gedanken, daß Deutschland deswegen eine Diktatur wäre, nur weil mir diese Entscheidungen nicht gefallen und auch bei mir so einige Auswirkungen hatten. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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