Das ist dann nicht mehr sympathisch, wenn du nach einem Wachdienst daneben stehst, die Waffe entladen werden soll und du Gefahr läufst, perforiert zu werden weil da ein Typ nach monatelangem Drill nicht in der Lage ist einzuschätzen, ob noch eine Patrone im Lauf ist, oder nicht.
In den meisten Kasernen gibt es neben dem Wachhäuschen einen Sandkasten, für den Fall der Fälle, nach Dienstschluss nimmt man dort die Munition aus der Waffe und vergewissert sich, ob auch keine Patrone mehr im Lauf ist. Der Typ zieht die Waffe durch, nimmt dann das Magazin heraus, entsichert und wedelt mit der Knarre herum. Da sind einige Leute blass geworden, inklusive mir selbst.
Das war übrigens der Typ mit dem Kompass, den ich deshalb intellektuell unter der Befähigungsgrenze gesehen hatte. Der war einfach zu dumm, um Befehle auszuführen. Ich hätte damals auch nicht gedacht, dass es so etwas überhaupt gibt.

Ich kann nur sagen, dass man selbst mit einem etwas kritischeren Geist, was Befehl und Gehorsam betrifft, relativ schnell in diesem ganzen Gefüge funktioniert. Das mag auch damit zusammenhängen, dass man vom 'normalen' Leben in der Außenwelt relativ isoliert sein Dasein in Kasernen und auf Truppenübungsplätzen fristet. Dabei ging es bei der Truppengattung, in der ich meinen Dienst abgeleistet hatte, noch recht human zu, ohne 'Dummfick', ständiger Schikane und zu straffem Drill.