Nein, es gibt da Spezialisten, die eine Ausrüstung im Gegenwert eines Mittelklassewagens haben. Es gibt genügend, die das sehr ernst nehmen. Einige geben im Monat stattliche Beträge für Anfütterungsmaterial aus, um die Fische an eine Stelle zu locken. Bei einigen werden die Mixturen der Köderstoffe und Duftmittel streng geheim gehalten, deren Geheimnis geht, wenn überhaupt, nur von Druidenmund zu Druidenohr.
Eines ist aber wirlich erstaunlich. Sitzt ein Angler in aller Stille am Ufer, wird er ständig von Spaziergängern und anderen Anglern angesprochen. Die Mehrheit sind aber eindeutig Sparziergänger. Du kannst in Schwärmen von Bremsen und Mücken sitzen, die Spaziergänger schreckt es nicht. Es gibt vermutlich kein sichereres Rezept, als die Angel ins Wasser zu halten, wenn man auf Kontakte aus ist :). Wenn Du sie ansprichts, wirst Du schnell erfahren, ob sie zu den Entspannungssuchenden oder zu den verbissenden Sportfischern gehören.
Ich weiß von einem Fall,der jetzt schon ein paar Jahre zurück liegt, da hat sich eine Kolonie Fischreiher und Kormorane an der Ruhr niedergelassen. Die gefiederten Kollegen sind bei Anglern alles andere als beliebt, da sie selbst die Aale vom Grund wegpicken. Einigen wurde es, Tierschutz hin, Tierschutz her, zu bunt und haben den Karabiner hervorgekramt und die Viecher aus den Bäumen geholt. Ich fand das nicht sehr komisch, denn erstens war in der Schussrichting ein Campingplatz und zweitens sollte ein Angler so naturverbunden sein, dass er die natürliche Konkurrenz, die übrigens weitaus effektiver ist, achtet und respektiert.
Aber diese Anekdote dürfte wohl hoffentlicher ein krasser Einzelfall gewesen sein.